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Saniertes Kleist-Museum im Rahmen des Tages des offenen Denkmals feierlich eröffnet

- Erschienen am 08.09.2024 - Presemitteilung 315
Denkmalgerechte Rekonstruktion der Fassade und des Daches inklusive Schornsteine

Nach drei Jahren Bauzeit ist das Gebäude der einstigen Garnisonschule in Frankfurt (Oder), in der sich seit 1969 Brandenburgs größtes Literaturmuseum befindet, saniert. Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September feierte die Stiftung Kleist-Museum in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Brandenburgs Kulturstaatssekretär Tobias Dünow und Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke gemeinsam mit den Baufirmen, Partner*innen sowie Freundinnen und Freunden des Museums diesen neuen Meilenstein in der Geschichte der Institution. Die Bausumme in Höhe von 2.090.600 Euro wurde paritätisch von Bund und Land bereitgestellt, die notwendigen Vergabeverfahren wurden in Amtshilfe von der Stadt Frankfurt (Oder) geleistet.

1777 – im Geburtsjahr des Dichters Heinrich von Kleist – errichtet und 1778 eingeweiht, ist die einstige Garnisonschule an der Oderpromenade in Frankfurt, in der sich seit 1969 das Kleist-Museum befindet, außen detailgetreu saniert worden. Das denkmalgeschützte Gebäude ist eines der wenigen spätbarocken Baudenkmale Frankfurts und zugleich Zeitzeuge vieler politischer und gesellschaftlicher Umbrüche.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth:

„Kleist ist ein Wegbereiter der Moderne, ein überaus lebendiger Teil unseres kulturellen Erbes. Mit einem umfangreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm und spannenden Vermittlungsprojekten gelingt es dem Museum, das Interesse an dem ohnehin anziehenden Leben und Werk Kleists noch zu steigern. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen ist das Kleist-Museum darüber hinaus ein wichtiges Forum für Austausch und Dialog. Gerne hat sich die Bundesregierung daher an der Gründung der Stiftung Kleist-Museum sowie an der Sanierung der alten Garnisonschule beteiligt. Die konstruktive Zusammenarbeit von Bund, Land und Kommune bei diesen beiden Vorhaben ist ein Paradebeispiel für gelungenen Kulturföderalismus. Unser Engagement endet dabei nicht mit der heutigen Eröffnung: Die Bundesregierung wird auch in den kommenden Jahren Partner des Kleist-Museums bleiben.“

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow stellt heraus:

„Das Kleist-Museum in Frankfurt ist nicht nur das größte Literaturmuseum Brandenburgs, sondern auch die einzige Einrichtung weltweit, die sich ausschließlich dem Werk und Leben dieses so faszinierenden wie vielschichtigen Autors widmet. Nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten erstrahlt es in neu-altem Glanz. Allerbeste Voraussetzungen, um Kleist 2027, im Jahr seines 250. Geburtstags, angemessen zu feiern.“

„Endlich erstrahlt die Garnisonschule ohne Gerüst in leuchtenden, historisch belegten Farben. Wir sind unglaublich stolz, dass die Stiftung Kleist-Museum, unsere Ausstellungen und Sammlungen in einem so einzigartigen Haus im Ensemble mit dem Neubau ihren Sitz haben“,

sagt Anke Pätsch, Direktorin und Vorständin der Stiftung.

„Unser Dank gilt den fördernden Institutionen und Unterstützer*innen, die uns ermöglichen, den bedeutenden Dichter Heinrich von Kleist und seine Werke in seiner Geburts- und Studienstadt zu erforschen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Pflege und der Unterhalt der Gebäude sind dabei entscheidende Faktoren.“

Die Geschichte des Kleist-Museums beginnt im Jahr 1922, als das erste Gedenkzimmer für den Dichter und Dramatiker Heinrich von Kleist in seinem Geburtshaus in Frankfurt an der Oder eingerichtet wurde. Nach Erweiterungen, Umzügen und Kriegszerstörungen verschiedener Ausstellungen fand das neugegründete Kleist-Museum 1969 in der ehemaligen Garnisonschule eine dauerhafte Bleibe. 2013 wurde diese um einen Neubau mit modernen Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Büroräumen ergänzt. 2019 wurde die landeseigene Stiftung Kleist-Museum gegründet, die zudem vom Bund und der Stadt Frankfurt (Oder) gefördert wird.

Ab 2020 wurde die Sanierung des historischen Museumsteils mit einer Summe von 2.090.600 Euro im Programm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen in Deutschland (INK)“ paritätisch vom Bund und vom Land Brandenburg gefördert. Die Kleist-Stadt Frankfurt (Oder) hat die umfangreichen Ausschreibungs- und Vergabeverfahren über ihre Vergabestelle unterstützt. Ziele der Sanierung waren u. a. die denkmalgerechte Rekonstruktion der Fassade und des Dachs inklusive der Schornsteine nach historischen Vorlagen auf technisch aktuellem Niveau, die Sicherung des Altbaus in seinem Funktionszusammenhang sowie grundlegende Brandschutz- und Sanierungsmaßnahmen (statisch, energetisch, technisch).

Als größtes Literaturmuseums Brandenburgs ist das Kleist-Museum ein wichtiger Kulturakteur und außerschulischer Lernort im Land sowie ein beliebter Freizeitort für Tourist*innen und Bewohner*innen der Doppelstadt Frankfurt (Oder) – Słubice.

Momentan wird an der Neugestaltung der Dauerausstellung zu Heinrich vonKleist gearbeitet, die im Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag des berühmtesten Frankfurters 2027 eröffnen soll.