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Sechs Projekte erhalten Brandenburgischen Denkmalpflegepreis

- Erschienen am 08.09.2022 - Pressemitteilung 283
Denkmalplakette ©Ralf Hirschberger/dpa

Kulturministerin Manja Schüle hat heute im Archäologischen Landesmuseum im Kloster Sankt Pauli in Brandenburg an der Havel vier Projekte, einen Restaurator sowie vier ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger*innen mit dem Brandenburgischen Denkmalpflegepreis 2022 ausgezeichnet:

„Brandenburg ist Denkmalland: Die vielfältigen Zeugnisse unserer Geschichte zu erhalten, ist Aufgabe der Denkmalpflege – eine Aufgabe, mit der wir Zukunft gestalten. Ich bin überzeugt: Die erfolgreiche Sicherung unseres kulturellen Erbes ist nur gemeinsam möglich. Dass ‘Erben‘ nicht nur passiv erfolgt, sondern aktiv betrieben wird, beweisen die diesjährigen Denkmal-Preisträgerinnen und Preisträger. Sie setzen sich mit Enthusiasmus, Kreativität und Beharrlichkeit dafür ein, dass wertvolle historische Bausubstanz sichtbar bleibt. Oft nicht sichtbar sind hingegen die Anstrengungen, Sorgen, private Entbehrungen und Kosten, die der Denkmalschutz erfordert. Ich bin froh, dass wir als Land die Sicherung von Denkmalen im Rahmen unserer Denkmalhilfe mit jährlich 1,87 Millionen Euro unterstützen können. Denn: Denkmalschutz schafft Gemeinschaft und steht für Nachhaltigkeit und regionale Identität“, so Kulturministerin Schüle. Sie rief dazu auf, den Tag des offenen Denkmals am Sonntag zur Entdeckung von Denkmalen zu nutzen: „Der Tag des offenen Denkmals bietet zahlreiche Möglichkeiten, das spannende baukulturelle und archäologische Erbe in unserem Land zu erkunden und Denkmale, Geschichte und Geschichten neu zu entdecken – übrigens auch einige der heute ausgezeichneten. Mein Tipp: Unbedingt hingehen!“

Der Brandenburgische Denkmalpflegepreis wird seit 1992 verliehen, um das herausragende Engagement von Privatpersonen, Vereinen und Kommunen für den Erhalt von Denkmalen zu würdigen. Seither wurden mehr als 170 Preisträger*innen damit ausgezeichnet. Insgesamt werden jährlich Preisgelder in Höhe von 18.000 Euro vergeben. In diesem Jahr wurden drei Denkmalpflegepreise sowie drei Anerkennungspreise für besondere Leistungen in der Denkmalpflege vergeben.

Die Denkmalpflegepreise in Höhe von je 4.500 Euro gehen an

  • Architekturbüro denkmal EBERLER Architektur und Stadt Angermünde für die denkmalgerechte Instandsetzung des Gruftbaus Moschel auf dem Friedhof in Angermünde (Landkreis Uckermark),
  • Ulrike und Steffen Wolf für den denkmalgerechten Umbau und die Sanierung des Mehrfamilienhauses in der Karl-Liebknecht-Straße 110 in Cottbus sowie
  • Silke und Rolf Müller für die denkmalgerechte Instandsetzung des Einzeldenkmals Neustadtstraße 6 in Lenzen (Landkreis Prignitz).

Die Anerkennungspreise in Höhe von je 1.500 Euro gehen an

  • Restaurator Bernhard Klemm für sein jahrzehntelanges Engagement zum Erhalt von Denkmalen in der Stadt Frankfurt (Oder),
  • Merit Schambach, Thomas Gantzkow, Wolfgang Herkt und Egon Splisteser für ihr herausragendes, langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Bodendenkmalpflege und
  • Armin Gebauer für die Konservierung der historischen Kelleranlagen in der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 12/13 in Frankfurt (Oder).

Einige der ausgezeichneten Denkmale sowie weitere mehr als 200 Denkmale können am Tag des offenen Denkmals am 11. September in Brandenburg besucht werden. Seit 1993 findet der Tag des offenen Denkmals bundesweit jährlich am zweiten Sonntag im September statt. An diesem Tag werden historische Bauten und Stätten, die sonst nicht zugänglich sind, geöffnet. Der Tag wird durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Der diesjährige Denkmaltag steht unter dem Motto ‘KulturSpur – Ein Fall für den Denkmalschutz‘. Interessierte können Geschichte und Geschichten rund um Denkmale entdecken – auch in digitaler Form.

Landesweit sind rund 14.000 Baudenkmale in der Denkmalliste des Landes verzeichnet. Von mehr als 40.000 archäologischen Fundplätzen sind etwa 11.000 als flächenmäßig abgegrenzte Bodendenkmale eingetragen. Die ältesten Bodendenkmale sind Feuersteinwerkzeuge aus der Zeit des Neandertalers vor rund 130.000 Jahren, gefunden im Braunkohletagebau bei Jänschwalde (Spree-Neiße). Das jüngste Bodendenkmal ist ein Fluchttunnel unter den DDR-Grenzanlagen von 1961 in Glienicke-Nordbahn (Oberhavel). Die ältesten Baudenkmale reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, so etwa die Klöster in Lehnin (Potsdam-Mittelmark), Zinna (Teltow-Fläming) und Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) oder der um 1200 entstandene Burgturm in Stolpe (Uckermark). Eines der jüngsten Baudenkmale ist die Förderbrücke F60 in Lichterfeld (Elbe-Elster) aus dem Jahr 1988.