Solidarisch durch die Krise
- Erschienen am - PresemitteilungDas Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) haben ein Programm zur Entlastung der Lehrkräfte durch den zusätzlichen Einsatz von Studierenden gestartet. Dabei geht es schwerpunktmäßig darum, Schülerinnen und Schüler in den ersten Monaten nach dem Schulstart bei Bedarf individuell zu fördern sowie beim Lernen mit Digitalen Medien zu unterstützen. Dafür stellt das MBJS bis zum Ende des Jahres rund 1 Million Euro zusätzliche Mittel bereit, die aus dem Rettungsschirm des Landes stammen.
Mit diesen Mitteln können Studierende bezahlt werden, die in den Schulen in Brandenburg zum Einsatz kommen wollen. Aufgrund der cornabedingten wirtschaftlichen Entwicklung haben leider viele Studierende der Hochschulen des Landes Brandenburg ihren Studentenjob verloren und erhalten mit diesem Programm zusätzliche, studienbegleitende Beschäftigungsmöglichkeiten. Für Lehramtsstudierende ist es auch eine gute Möglichkeit, Theorie und Schulpraxis miteinander zu verbinden. Studierende anderer Fachrichtungen, die sich perspektivisch für einen Seiteneinstieg ins Lehramt interessieren, erhalten durch diese Tätigkeit einen besseren Einblick in das Arbeitsfeld Schule.
Bildungsministerin Britta Ernst:
„Ich freue mich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, ein Programm auf die Beine zu stellen, von dem gleich drei unterschiedliche Gruppen profitieren. Ein sehr guter Ansatz, um Lehrerinnen und Lehrer zu entlasten sowie Schülerinnen und Schüler zu fördern. So können Schülerinnen und Schüler besser individuell unterstützt werden. Insgesamt wird damit wird der Schulbetrieb unter besonderen Bedingungen gestärkt.“
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle:
„Studierende sind von der Corona-Krise besonders hart getroffen: Mehr als zwei Drittel der Studierenden arbeiten neben dem Studium – aber ein erheblicher Teil ihrer Jobs und damit ihrer Einkünfte ist in den vergangenen Monaten weggebrochen. Das von der Universität Potsdam entwickelte Programm der Lehr- und Lernassistenzen schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Es ermöglicht Studierenden ein zusätzliches Einkommen, bietet Lehramtsstudierenden vertiefte Praxiserfahrungen und anderen Studierenden einen Einblick in das Arbeitsfeld Schule. Und es unterstützt Schulen, Schüler*innen und Lehrkräfte. Das zeigt: Wir sind solidarisch in der Krise – und Zukunft wird auch in der Krise in Brandenburg gemacht.“
Prof. Dr. Andreas Musil, Vizepräsident der Universität Potsdam für Lehre und Studium:
„Wir begrüßen die Initiative vom Wissenschaftsministerium und vom Bildungsministerium sehr. Studierende der Uni Potsdam können hier einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung von Schüler*innen und Lehrkräften in diesen herausfordernden Zeiten leisten. Insbesondere für Lehramtsstudierende ist die Aufnahme eines berufsbezogenen Nebenjobs äußerst attraktiv.“
Die Programmlaufzeit ist zunächst von September bis Dezember 2020 befristet. Schulen können mit den einzelnen Studierenden im Rahmen der monatlichen Honorarobergrenze (450 Euro) die Erbringung von Leistungen in mehreren Bereichen vereinbaren; im Honorarvertrag sind die Leistungen nach Art und Umfang differenziert nach den Bereichen auszuweisen.
Mögliche Aufgaben und Einsatzbereiche sind:
- Unterstützung bei der individuellen Förderung von Schüler*innen (durch Konsultationen, unterrichtsbegleitende Lernangebote, Unterstützung bei den Hausaufgaben, u.a.)
- Unterstützung bei Einsatz bzw. Einführung von Lernmanagement-Systemen bzw. digitalen Lernplattformen (konkrete Umsetzung der Medienentwicklungspläne)
- Unterstützung und Beratung von Schüler*innen im Bereich Schülerfirmen
Für die unkomplizierte Kontaktherstellung zwischen den Schulen und den Studierenden hat die Universität Potsdam eigens dafür kurzfristig ein Matching-Portal eingerichtet: https://lernassistenz.de. Die anderen Hochschulen des Landes wurden vom Wissenschaftsministerium über das Programm informiert, die Schulen in öffentlicher Trägerschaft über die Staatlichen Schulämter. Innerhalb einer Woche haben schon mehrere Hundert Studierende ihr Interesse bekundet.