Kulturstaatssekretär Gorholt eröffnet Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
- Erschienen amWann: Donnerstag, 09. Juli 2015, 18.00 Uhr
Wo: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Kutschstall, Am Neuen
Markt 9, 14467 Potsdam
Was: Kulturstaatssekretär Martin Gorholt spricht ein Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung „Einfach.Natürlich.Leben – Lebensform in Brandenburg 1890–1939“. „Die Fitness- und Wellness-Industrie boomt, ‘Bio‘ und ‘Öko‘ gehören mittlerweile zum Alltag und auch Naturheilkunde, vegane Ernährung und Waldorfpädagogik kennt heute jeder – aber die wenigsten kennen ihre Ursprünge. Mit der Ausstellung ‘Einfach. Natürlich. Leben. Lebensreform in Brandenburg 1890–1939‘ zeigt das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, in welchem Maße geistige Erneuerungen und alternative Lebensentwürfe vor rund 100 Jahren die Kulturlandschaft in Brandenburg geprägt haben. Als Gegenentwurf zur rasanten Industrialisierung und Urbanisierung wurden die neuen Ideale der Natürlichkeit, Gesundheit, Schönheit und Einfachheit entwickelt, propagiert und gelebt. Im Berliner Umland entstanden Landkommunen, Nacktkolonien, Reformschulen, Kunsthandwerker-Genossenschaften, Künstlergemeinschaften, Gartenstädte und ökologisch wirtschaftende Höfe – einige bestehen bis heute. Die Ausstellung macht diesen Kulturwandel durch alternative Lebensentwürfe deutlich und passt damit hervorragend in den Kontext des Kulturland-Themenjahres ‘Gestalten – nutzen – bewahren. Landschaft im Wandel‘.“
In 15 Stationen verfolgt die Ausstellung mit historischen Fotografien, Gemälden, Grafiken, zeitgenössischen Büchern und Zeitschriften, Gebrauchsgegenständen, Kunsthandwerk und Filmen Orte und Protagonisten der Lebensreformbewegung in Brandenburg. Vorgestellt werden die Obstbaukolonie Eden bei Oranienburg, die Nacktkultur-Vereine am Motzener See, der Künstler Fidus, die Kunsthandwerker-Genossenschaft Gildenhall, der Friedrichshagener Dichterkreis, der Reformgarten von Karl Foerster in Potsdam-Bornim, Karl Vanselow mit seinem „Garten der Schönheit“ in Werder, die Siedlung Heimland bei Rheinsberg, der älteste Demeter-Hof Marienhöhe, die anarchischen Bohème-Siedlungen bei Rehfelde, der Forstreformer August Bier, der Publizist Reinhold Gerling, der selbsternannte Wanderprediger Gustav Nagel, die Wandervogelbewegung und die Reformschule von Adolf Reichwein in Tiefensee.
Ein vielfältiges Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Das Filmmuseum Potsdam begleitet die Ausstellung beispielsweise mit einer Reihe historischer Stummfilme. Die Ausstellung ist für Besucherinnen und Besucher erstmals am Freitag, den 10. Juli, zu sehen und läuft bis zum 22. November 2015.
Die Ausstellung „Einfach. Natürlich. Leben. Lebensreform in Brandenburg 1890–1939“ findet im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2015 „gestalten – nutzen – bewahren. Landschaft im Wandel“ statt. Insgesamt laufen während des Kulturlandjahres 35 geförderte und zahlreiche weitere assoziierte Projekte mit rund 200 Veranstaltungen an mehr als 35 Orten. Das Kulturministerium unterstützt das Kulturland-Jahr 2015 mit insgesamt knapp 400.000 Euro für Projekte.
Weitere Informationen: www.kulturland-brandenburg.de