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Gedenkstätte Klessin ist Teil der Kulturerbe-Orte im Oderbruch

- Erschienen am 08.05.2024 - Presemitteilung 135
Auszeichnung als Kulturerbe-Ort

Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow hat heute in Klessin (Landkreis Märkisch-Oderland) ein Grußwort zur Auszeichnung der Gedenkstätte ‘Kriegsschauplatz Schloss Klessin‘ als Kulturerbe-Ort im Netzwerk der Kulturerbe-Orte im Oderbruch gesprochen. Im Anschluss besuchte er die Kirchenruine Podelzig und das Haus Lebuser Land, die beide bereits Teil des Netzwerks der Kulturerbe-Orte sind.

Staatssekretär Tobias Dünow:

„Das Oderbruch ist eine einzigartige Kulturlandschaft, an der sich europäisches Kulturerbe besonders spannend nachvollziehen lässt: Menschen aus ganz Europa haben es in den vergangenen Jahrhunderten mit ihrem Wissen und ihrem Einsatz urbar gemacht, gestaltet und bereichert – ein eindrucksvolles Beispiel gelungener Integration. Ich freue mich, dass das Netzwerk der Kulturerbe-Orte auch zwei Jahre nach der Auszeichnung noch quicklebendig ist und weitere Orte aufgenommen werden. Das zeigt: Das Kulturerbe-Siegel sorgt nach wie vor für Dynamik im Oderbruch, schafft Identität vor Ort, entwickelt Strahlkraft nach außen – und weist in die Zukunft. Einen großen Dank an den Landkreis, das Oderbruch Museum Altranft sowie unzählige Kommunen, Einrichtungen, Vereine, Betriebe und Menschen, die dieses kulturelle Erbe in den vergangenen Jahren mit großer Kreativität und hohem Engagement aufgegriffen und weiterentwickelt haben!“

Das Oderbruch erhielt 2022 als erste Kulturlandschaft das Europäische Kulturerbe-Siegel der Europäischen Kommission. Im Netzwerk der Kulturerbe-Orte sind aktuell 42 ausgewiesene Heimatstuben und Dorfmuseen, Boden- und Baudenkmäler, Schöpfwerke, Schiff- und Windmühlen sowie Kirchen und Bauernhöfe, die zusammen das kulturelle Erbe des Oderbruchs erlebbar machen. Getragen wird das Netzwerk von der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Kulturerbe Oderbruch, die auch die Bewerbung um das Europäische Kulturerbe-Siegel entwickelt und vorangetrieben hatte. Umgesetzt wurde der Prozess durch das Oderbruch Museum Altranft. Zu den Kulturerbe-Orten gehören unter anderem:

  • Gedenkstätte Kriegsschauplatz Schloss Klessin: Das auf dem Reitweiner Sporn erhöht liegende Schloss war im Frühjahr 1945 massiv umkämpft. Nach wochenlangen Kämpfen waren das Gutsgelände sowie die Orte Wuhden und Klessin vollständig zerstört. Die Gedenk- und Erinnerungsstätte erinnert an die Kriegsereignisse und die Opfer. Weitere Infos: www.kriegsschauplatz-schloss-klessin.de
  • Kirchenruine Podelzig: Bereits Theodor Fontane beschrieb die Kirche von Podelzig als markante Landmarke am südlichen Zugang zum Oderbruch. Im Kirchturm befindet sich die Begräbnisstätte von Konrad von Burgsdorff (1595-1652), eines bedeutenden Militärs und Politikers seiner Zeit. Die Kirche wurde bei den Kämpfen um das Oderbruch 1945 zerstört.
  • Museum Haus Lebuser Land: Die Kleinstadt Lebus ist eingebettet in eine idyllische Hügel- und Auenlandschaft. Das Haus Lebuser Land befasst sich mit der Stadt- und Landesgeschichte. Neben Dauer- und Sonderausstellungen bietet der Trägerverein auch Vorträge, Lesekreise oder Exkursionen an. Weitere Infos: www.heimatverein-lebus.de

Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel zeichnet die Europäische Kommission seit 2011 kulturelle Stätten aus, die die europäische Einigung, die gemeinsamen Werte sowie die Geschichte und Kultur der EU symbolisieren. Ziel ist es, das Zugehörigkeitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zur Europäischen Union zu stärken, den Zugang zum europäischen Kulturerbe zu erleichtern und das Bewusstsein für eine europäische Identität zu erweitern. In Deutschland wurden bislang unter anderem das Hambacher Schloss, die Rathäuser von Münster und Osnabrück als Stätten des Westfälischen Friedens, die Musikerbe-Stätten Leipzigs und die Werkbundsiedlungen in Stuttgart mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

 Weitere Informationen: www.kulturerbe-oderbruch.de