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Eindrücklich und berührend

- Erschienen am 08.05.2024 - Presemitteilung 136
Ministerin Schüle in der Freiluft-Ausstellung

Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle hat heute die Gedenkstätte Jamlitz-Lieberose (Landkreis Dahme-Spreewald) besucht:

„Heute vor 79 Jahren haben die Alliierten Nazi-Deutschland besiegt. Die totale Niederlage des NS-Regimes bedeutete die Befreiung ganz Europas, insbesondere derjenigen, die verfolgt, ausgegrenzt, erniedrigt, gequält wurden. Das ehemalige Außenlager von Sachsenhausen steht dafür besonders eindrücklich und berührend: Hier wurden noch kurz vor Kriegsende mehr als 1.000 jüdische Häftlinge brutal ermordet – der größte Massenmord an Jüdinnen und Juden außerhalb der Hauptlager auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg. Ich danke der Evangelischen Kirchengemeinde Lieberose, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und den vielen Ehrenamtlichen, die in den vergangenen Jahrzehnten dafür gesorgt haben, dass Jamlitz nicht in Vergessenheit gerät. Und ich danke der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, dass sie seit dem vergangenen Jahr die Verantwortung für diesen Ort übernommen hat. Ich bin froh, dass wir für die Entwicklung dieses Gedenkortes bereits rund 750.000 Euro bereitstellen konnten. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir künftig insbesondere für Baumaßnahmen weitere Mittel investieren können. Denn wir brauchen diese authentischen Orte wie Jamlitz für eine aktive, lebendige Erinnerungskultur. Sie geben dem ‘Nie wieder‘ einen Raum, einen Anker, ein Gesicht.“

Im ‘Arbeitslager Lieberose‘ in Jamlitz mussten von 1943 bis 1945 rund 10.000 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Das Außenlager des KZ Sachsenhausen war zeitweise das größte Lager mit jüdischen Häftlingen auf dem Gebiet des Deutschen Reiches. Bei den Häftlingen, die unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen für den Bau des Truppenübungsplatzes ‘Kurmark‘ der Waffen-SS eingesetzt wurden, handelte es sich zu 95 Prozent um Juden aus besetzten europäischen Ländern. Vom 2. bis 4. Februar 1945 ermordete die SS etwa mehr als 1.300 Häftlinge in den Krankenbaracken des Lagers. Von schätzungsweise 6.000 bis 8.000 jüdischen Häftlingen aus zwölf europäischen Ländern überlebten weniger als 400. Von 1945 bis 1947 befand sich am selben Ort das sowjetische Speziallager Jamlitz. Zu DDR-Zeiten wurde 1973, mehrere Kilometer vom historischen Ort entfernt, ein Mahnmal in Lieberose errichtet. Nach 1990 kümmerte sich die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz um das Gedenken vor Ort. Die 2003 auf dem ehemaligen Lagergelände in Jamlitz errichtete Freiluftausstellung zum KZ-Außenlager sowie zum sowjetischen Speziallager wurde 2018 um einen Gedenkort ergänzt. Weitere Informationen: www.die-lager-jamlitz.de