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Wendische Bildung in Cottbus

- Erschienen am 08.02.2017

Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil besucht als Beauftragte der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden am morgigen Donnerstag, den 09. Februar, sorbische Bildungs-Einrichtungen in Cottbus/Chóśebuz und spricht mit den Verantwortlichen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Um 09.30 Uhr besucht Ulrike Gutheil das Sorbische Institut/Serbski institut. Das 1992 von den Ländern Brandenburg und Sachsen gegründete Institut erforscht die Sprache, Kultur und Geschichte der Sorben/Wenden in der Ober- und Niederlausitz. Der Hauptsitz des Instituts ist in Bautzen/Budyšin, eine Arbeitsstelle befindet sich in Cottbus/Chóśebuz. Das Institut wird von Brandenburg und Sachsen über die Stiftung für das sorbische Volk finanziert.

Ort: Sorbisches Institut, August-Bebel-Straße 82, 03046 Cottbus

Im Anschluss besucht sie um 10.45 Uhr das WITAJ-Sprachenzentrum/Rěcny centrum Witaj in Trägerschaft des sorbischen Dachverbandes Domowina – Bund Lausitzer Sorben. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die Erstellung von Lehrmaterialien, die Herausgabe von Publikationen, die Durchführung von Projekten im Kita-, Schul- und Freizeitbereich und die konzeptionelle Begleitung der sorbisch/wendischsprachigen Bildungsangebote in Kitas und Schulen. Es hat seinen Hauptsitz in Bautzen/Budyšin und eine Niederlassung in Cottbus/Chóśebuz.

Ort: WITAJ-Sprachenzentrum, Sielower Straße 39, 03044 Cottbus

Um 11.25 Uhr steht der Besuch der Arbeitsstelle für sorbische/wendische Bildungsentwicklung auf dem Programm. Die 1992 gegründete Arbeitsstelle ist eine selbständige Einheit am Schulamt Cottbus, deren Aufgabe die fachliche Begleitung des Unterrichtsfachs Sorbisch/Wendisch und des bilingualen Unterrichts Sorbisch/Wendisch in allen Schulstufen im Land Brandenburg ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten unter anderem die Rahmenlehrpläne für das Unterrichtsfach Sorbisch/Wendisch, entwickeln Unterrichtsmaterial und betreuen Unterrichtsangebote und machen Angebote zur Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte.

Ort: Arbeitsstelle für sorbische/wendische Bildungsentwicklung, Sielower Straße 37, 03044 Cottbus

Letzter Programmpunkt ist um 12.00 Uhr der Besuch des Niedersorbischen Gymnasiums/Dolnoserbski gymnazium Chóśebuz. Es ist bundesweit das einzige Gymnasium, in dem auf Niedersorbisch unterrichtet wird. Es wurde 1952 als Sorbische Oberschule gegründet. Zurzeit lernen dort rund 500 Schülerinnen und Schüler. Sorbisch wird dort als bilingualer Fachunterricht und als Fremdsprachenunterricht unterrichtet.

Ort: Niedersorbisches Gymnasium, Sielower Straße 37, 03044 Cottbus

Hintergrund:

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuche früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuent­wickeln. Das Land Brandenburg hat im Jahr 2014 das Sorben/Wenden-Gesetz novelliert, um die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen und unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit 3,1 Millionen Euro.

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Datum
08.02.2017
Rubrik
PM