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Brandenburgische Postdoc-Preise 2020 verliehen

- Erschienen am 07.12.2020 - Presemitteilung 357

Wissenschaftsministerin Manja Schüle hat heute in Potsdam die diesjährigen Postdoc-Preise verliehen. Sie gehen an die Sozialwissenschaftlerin Dr. Annett Salzwedel sowie den Physiker Dr. Martin Stolterfoht, beide von der Universität Potsdam. Mit der Auszeichnung würdigt das Land zum 14. Mal herausragende Forschungsleistungen promovierter Wissenschaftler*innen an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Brandenburg. Der Preis gehört zu den am besten dotierten Wissenschaftspreisen für junge Wissenschaftler*innen in Deutschland.

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle übergab die Preise und gratulierte den beiden Preisträgern:

„Die Bewerbungen für den Postdoc-Preis zeigen einmal mehr die enormen Forschungspotenziale in unserem Land. Die Jury hat aus einer Vielzahl herausragender und vielfach in ‘Nature‘-Journals veröffentlichten Arbeiten die Besten ausgewählt: Annett Salzwedel und Martin Stolterfoht haben mit ihren jeweiligen Forschungsprojekten Lösungen für aktuelle und gesellschaftlich hoch relevante Probleme entwickelt. Mit der Auszeichnung von herausragenden Forscher*innen und ihrer Förderung in einem bundesweit einzigartigen Netzwerk zur Karriereentwicklung wollen wir die klügsten Köpfe für Brandenburg gewinnen. Denn hier wird Zukunft gemacht.“

Das Land würdigt seit 2007 exzellente Forschungsleistungen promovierter brandenburgischer Wissenschaftler*innen durch die Vergabe des Postdoc-Preises. Der Preis wird in den Kategorien Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften vergeben und ist mit jeweils 20.000 Euro dotiert. Eine Hälfte des Preisgeldes erhalten die Gewinner*innen zur freien Verfügung, mit der anderen Hälfte werden wissenschaftliche Projekte der Preisträger*innen gefördert. Sie werden zudem Fellows des ‘Postdoc Network Brandenburg‘ und profitieren von den Förderangeboten des 2018 gegründeten Netzwerkes für die Karriereentwicklung promovierter Wissenschaftler*innen. Die Entscheidung über die Preisträger*innen traf auch in diesem Jahr wieder eine Jury aus zehn Wissenschaftler*innen der Brandenburger Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unter Vorsitz von Prof. Günter Stock, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin.

Den Postdoc-Preis 2020 in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften erhält Dr. Annett Salzwedel von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg an der Universität Potsdam für ihre hervorragende Publikation ‘Patient-reported outcomes predict return to work and health-related quality of life six months after cardiac rehabilitation: Results from a German multi-centre registry (OutCaRe)‘. Annett Salzwedel studierte Geologie sowie Gesundheits- und Sozialökonomie in Berlin. Sie promovierte 2015 in den Medizinwissenschaften an der Charité Berlin. Seit 2012 ist sie akademische Mitarbeiterin und seit 2014 stellvertretende Leiterin der Professur für Rehabilitationswissenschaften an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg. In ihrer mit dem Postdoc-Preis ausgezeichneten Arbeit beschäftigt sich Annett Salzwedel mit den Bedingungen, unter denen eine rasche und für Patient*innen individuell erfolgreiche Rehabilitation nach schweren Herzkrankheiten gelingen kann. Sie untersucht in einer umfangreichen sozialwissenschaftlichen Analyse diejenigen Parameter, die eine Rehabilitation zum Erfolg führen und übersetzt ihre wissenschaftlichen Ergebnisse in fundierte praktische Anregungen für die Arbeit des medizinischen Personals. Annett Salzwedel hat in ihrer Arbeit die Fähigkeit bewiesen, exzellente wissenschaftliche Leistungen zu erbringen und den Transfer dieser gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Sie ist die erste Postdoc-Preisträgerin des Landes, die an der gemeinsamen Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg forscht. Die Fakultät wurde 2018 von der Universität Potsdam, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane gegründet. Die Fakultät soll die Zusammenarbeit der universitären und außeruniversitären Wissenschaftler*innen des Landes durch verstärkte gemeinsame Forschungsleistungen intensivieren und effektive Konzepte für eine verbesserte Gesundheitsversorgung entwickeln.

Den Postdoc-Preis in der Kategorie Natur- und Ingenieurwissenschaften erhält Dr. Martin Stolterfoht von der Universität Potsdam. Martin Stolterfoht beendete 2012 sein Studium der Physik an der Karl-Franzens-Universität Graz und der Technische-Universität Graz. Im Jahr 2016 promovierte er an der University of Queensland in Australien in Physik. Es folgten Stationen als Unternehmensberater für die Photovoltaik Industrie sowie anschließend die Subgruppenleitung in der Arbeitsgruppe ‘Physik weicher Materie‘ am Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam. In seiner mit dem Postdoc-Preis ausgezeichneten Arbeit ‘The impact of energy alignment and interfacial recombination on the internal and external open-circuit voltage of perovskite solar cells‘ beschäftigt sich Martin Stolterfoht mit der Optimierung von Perowskit-Solarzellen. Diese Solarzellen bieten eine hocheffiziente und nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen und werden daher intensiv erforscht. Perowskit-Solarzellen haben einen deutlich höheren Wirkungsgrad als kommerziell erhältliche Siliziummodule und stellen daher eine noch nie dagewesene Leistungssteigerung in der Geschichte der Photovoltaik dar. Martin Stolterfoht ist es in seiner Arbeit gelungen, ein besseres Verständnis der Eigenschaften der Solarzellen und damit zusammenhängend Möglichkeiten der Optimierung dieser zukunftsweisenden Technologie zu erzielen.

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Ident-Nr
357
Datum
07.12.2020
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