Hauptmenü

„Vertreibungen sind Unrecht“ - Kulturstaatssekretär Gorholt hält eine Rede zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen

- Erschienen am 07.10.2015

Wann:  Samstag, 10. Oktober 2015, 14.00 Uhr

Wo:      Gemeindesaal der Katholischen Gemeinde „Heilige Dreifaltigkeit“, Neustädtische Heidestraße 25, 14776 Brandenburg an der Havel

Was:    Kulturstaatssekretär Martin Gorholt hält eine Rede zum Tag der Heimat des Kreisverbands Potsdam-Mittelmark im Bund der Vertriebenen. Er weist im Vorfeld auf die aktuelle Brisanz des Themas Heimat und Vertreibung hin. „Das diesjährige Motto des Tags der Heimat ‘Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute‘ ist hoch aktuell: In diesem Jahr erinnern wir an den 70. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager – und wir erinnern an den Beginn der sowjetischen Diktatur auf dem Gebiet der späteren DDR sowie an die damals begonnenen Vertreibungen. Rund 14 Millionen Deutsche verloren in Folge des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat – ein Schicksal, das unter anderem auch Polen, Ungarn und Italiener traf. Unsere Verantwortung ist es, an dieses Leid zu erinnern. Diese Erinnerung ist gerade heute, angesichts der Kriege und Krisen in vielen Teilen der Welt und vor dem Hintergrund der vielen Flüchtlinge, die vor Leid, Tod und Unterdrückung fliehen, eine Mahnung, sich gegen Unrecht zu wenden und den Verfolgten von heute zu helfen.“ 

Der Tag der Heimat ist ein Gedenktag, der auf eine Kundgebung vor dem Stuttgarter Schloss am 06. August 1950 zurückgeht, bei der die Charta der deutschen Heimatvertriebenen verkündet wurde. Seither wird er jährlich begangen. Der Kreisverband Potsdam-Mittelmark im Bund der Vertriebenen begeht den Tag der Heimat gemeinsam mit polnischen Gästen. Der offizielle Gedenktag in Deutschland für die Opfer von Flucht und Vertreibung findet seit diesem Jahr immer am
20. Juni statt, zeitgleich mit dem Weltflüchtlingstag. An diesem Tag wird neben den weltweiten Opfern von Flucht und Vertreibung an die deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen in der Folge des Zweiten Weltkrieges erinnert.

Im Land Brandenburg engagieren sich verschiedene Einrichtungen für die Erinnerung an die Vertreibungen und die Versöhnung. Ein Beispiel engagierter Vermittlungsarbeit ist das Haus Brandenburg, das 1998 von der Landsmannschaft Berlin-Mark Brandenburg im Bund der Vertriebenen als Begegnungsstätte der Vertriebenen errichtet wurde und seit 2002 von der Stiftung Brandenburg verwaltet wird. In den vergangenen Jahren wurde es mit Museum, Archiv und Bibliothek als Dokumentations- und Bildungszentrum der Vertreibung und der Geschichte Ostbrandenburgs ausgebaut. Das Kulturministerium unterstützt das Haus Brandenburg in diesem Jahr mit 15.000 Euro.

Auch das 2001 gegründete Deutsche Kulturforum östliches Europa in Potsdam engagiert sich für eine kritische und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der Geschichte jener Gebiete im östlichen Europa, in denen früher Deutsche gelebt haben oder heute noch leben. Im Dialog mit Partnern aus Mittel- und Osteuropa will das Kulturforum die Geschichte dieser Regionen als verbindendes Erbe der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn entdecken und einem breiten Publikum anschaulich vermitteln. Das Kulturforum organisiert Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, Konzerte, Preisverleihungen und Tagungen.

Das Institut für angewandte Geschichte in Frankfurt (Oder) ist aus einer studentischen Initiative hervorgegangen. Studierende der Europa-Universität Viadrina organisieren seit 2001 vielfältige Formate der historisch-politischen Bildung in der deutsch-polnischen Grenzregion – von der Spurensuche am historischen Ort und in internationalen Gruppen über Projektseminare an der Viadrina bis hin zum künstlerischen Umgang mit der Vergangenheit.

Abbinder

Datum
07.10.2015
Rubrik
PM