Kulturministerium fördert Projekt von Schule und jüdischer Gemeinde mit 18.500 Euro
- Erschienen amKulturstaatssekretär Martin Gorholt hat heute einen Zuwendungsbescheid für die Neugestaltung der Außenanlagen der Grundschule „Frederic Joliot Curie“ unter Einbeziehung der früheren jüdischen Synagoge vor Ort an die Brandenburger Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann übergeben. „Ich freue mich, dass es bei der Umgestaltung des Schulhofs der Curie-Grundschule an diesem geschichtsträchtigen Ort gelungen ist, die Bedürfnisse der Schüler und der jüdischen Gemeinde in Einklang zu bringen. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung des Gedenkens an die jüdische Geschichte in der Stadt Brandenburg an der Havel“, so Gorholt. „Die Sichtbarmachung der früheren Synagoge am alten Ort ist aber auch ein Symbol für das vielfältige und aktive jüdische Leben, das sich seit den 1990er Jahren in unserem Land wieder entwickelt hat.“
Die Neugestaltung ist ein Teilprojekt der schrittweisen Umgestaltung der Außenanlagen der Curie-Grundschule. Bei der Umgestaltung des Schulhofs, der zum Teil auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge liegt, soll die Lage der Synagoge mit Umrissen sichtbar und Einzelheiten aus dem früheren Innenraum der Synagoge kenntlich gemacht werden. Dabei wird auch der Teil des Innenhofes, der Eigentum der Jüdischen Gemeinde Brandenburg ist, erneuert und entsprechend angepasst. Das Land stellt dafür 18.500 Euro zur Verfügung. Die Gesamtkosten liegen bei knapp 25.000 Euro.
Auf dem Areal der heutigen Schule stand seit dem 18. Jahrhundert ein jüdisches Bethaus. Die im Jahr 1883 eröffnete Synagoge im romanischen Stil mit einer maurischen Kuppel wurde während der Pogrome im November 1938 geplündert und angezündet. An einer stehengebliebenen Außenwand der Synagoge erinnert eine Gedenktafel an die Zerstörung. Von den 200 im Jahr 1933 in Brandenburg wohnhaften Juden überlebten nur etwa 10 Menschen den Holocaust. Mittlerweile wohnen wieder rund 200 Juden in der Stadt. Ihr religiöser Mittelpunkt ist das ehemalige Kantorenhaus in der Großen Münzenstraße.