Turbo für wissensbasierte Ausgründungen
- Erschienen am - PresemitteilungErfolg für Berlin und Brandenburg: Der Konzeptantrag für die Startup Factory UNITE hat sich gestern Abend in der ersten Runde des EXIST-Leuchtturmwettbewerbs des Bundeswirtschaftsministeriums zur Exzellenzförderung durchgesetzt und kann jetzt mit einer Förderung für die Konzepterstellung rechnen. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, die die Bewerbung unterstützen, bezeichnen den Erfolg als „Turbo für wissensbasierte Ausgründungen“.
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle:
„Forschung und Wissenschaft leisten einen zentralen Beitrag für die Entwicklung unseres Landes: Wissensbasierte Gründungen bringen Innovationen in die Wirtschaft, tragen zur ökonomischen Entwicklung bei und schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze – genau das benötigt Brandenburg, benötigt die Hauptstadtregion, benötigt Deutschland. Und das wollen wir mit der Startup Factory UNITE deutlich ausbauen und beschleunigen. Dabei fangen wir natürlich nicht bei Null an: In Brandenburg sind den vergangenen Jahren zahlreiche hoch spannende und erfolgreiche Firmenneugründungen aus unseren Hochschulen heraus entstanden, die Lösungen für aktuelle Probleme entwickeln. Dafür steht das aus der Universität Potsdam entwickelte Start-up voize mit seiner innovativen KI-gesteuerten App für den Pflegebereich ebenso wie die aus der TH Wildau heraus entwickelte Firma PFABO mit ihrem neuartigen Mehrweg-Pfandsystem für den Einzelhandel. Die Entwicklung eines neuen digitalen Zentrums für Gründungen ist gerade in Zeiten multipler Krisen die richtige Antwort: Wir gestalten Zukunft. In Brandenburg sowieso. Jetzt auch gemeinsam mit Berlin.“
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach:
„Startups aus der Wissenschaft haben enormes Potenzial, innovative Technologien und Produkte auf den Markt zu bringen. Die Länder Brandenburg und Berlin wollen mit dem gemeinsamen Vorhaben Startup Factory UNITE die Potentiale der länderübergreifenden Forschungs- und Wissenschaftsstruktur heben. Ziel der Partnerschaft aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ist ein international führendes Innovations- und Gründungsökosystem. Um Ausgründungen zu unterstützen und sichtbar zu machen, kann beispielsweise ein Angebot in besonders chancenreichen Zukunftsfeldern wie Energie, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft in den Fokus genommen werden. UNITE bietet eine Chance, den länderübergreifenden Ansatz in der Start-up Förderung zu leben und vorhandene Strukturen der Förderung mit privaten Mitteln zu verstärken.“
Die Länder Berlin und Brandenburg wollen mit dem gemeinsamen Vorhaben Startup Factory UNITE ein länderübergreifendes Gründungsökosystem etablieren. Ziel der Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ist ein international führendes Innovations- und Gründungszentrum für die Hauptstadtregion. Das Vorhaben wird von einem Konsortium umgesetzt, an dem derzeit 18 Berliner und 15 Brandenburger Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen beteiligt sind. Auch zahlreiche Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung signalisiert. Auf Brandenburger Seite sind alle acht staatlichen Hochschulen, die beiden Helmholtz-Einrichtungen Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam und Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) Zeuthen, die zwei Fraunhofer-Einrichtungen für Angewandte Polymerforschung (IAP) und für Zelltherapie und Immunologie, Institutsteil für Bioanalytik und Bioprozesse (IZI-BB), das Hasso-Plattner-Institut (HPI) und der MediaTech Hub Potsdam dabei – sowie der Potsdam Science Park, der auf Brandenburger Seite die teilnehmenden Brandenburger Einrichtungen koordiniert. Ab dem 01. Juli 2024 startet die Konzeptphase: Bis zum 28. Februar 2025 müssen der Projektantrag sowie der Nachweis der notwendigen privaten Mittel vorliegen. Dafür stellt der Bund bis zu 150.000 Euro bereit. Bei einem Erfolg des Antrags stellt der Bund bis zu zehn Millionen Euro für fünf Jahre bereit, weitere zehn Millionen Euro müssen privat eingeworben werden.
Der Bund will mit dem Leuchtturmwettbewerb Startup Factories die Zahl und Qualität wissensbasierter Ausgründungen signifikant steigern. Dazu sollen überregionale und international sichtbarere Startup Factories als Leuchttürme etabliert werden, die unter anderem
- eine starke Anbindung an gründungsstarke Hochschulen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit hohem Innovations- und Talente-Potenzial aufweisen,
- mit der Etablierung von Public Private Partnerships zur Stärkung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Transferbereich beitragen,
- unternehmerisch organisiert sind und nachhaltig tragfähige Geschäftsmodelle etablieren sowie
- eine hohe Zahl von wachstumsstarken Startups gründen.
Aus rund 30 Bewerbungen wurden gestern 15 Vorhaben ausgewählt, die bis Ende Februar 2025 aus ihren Konzepten Projekte entwickeln können. Aus diesen werden fünf bis zehn Projekte ausgewählt, die dann ab Juni 2025 im Rahmen einer mehrjährigen Förderung ihre Projekte umsetzen können.