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Pädagogische und partizipative Angebote

- Erschienen am 07.06.2024 - Presemitteilung 200

Kulturministerin Manja Schüle hat heute die Euthanasie-Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel besucht und sich mit Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale ausgetauscht:

„Ich bin beeindruckt: In der Euthanasie-Gedenkstätte werden Besucherinnen und Besuchern nicht nur ausgesprochen gute pädagogische Programme offeriert, es wird auch ein besonderer Wert auf Inklusion, Barrierearmut und Partizipation gelegt – das ist so vorbildhaft wie erfolgreich. Wir brauchen authentische Orte wie die Euthanasie-Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel, die uns klar und deutlich die grauenhaften und zutiefst menschenverachtenden Dimensionen des nationalsozialistischen Terrors vor Augen führen. Dieses Bewusstsein für unsere Geschichte zu erweitern, zu schärfen, wachzuhalten, gehört zu den zentralen Aufgaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten – vielen Dank an das engagierte Team um Sylvia de Pasquale für die täglich geleistete, großartige Arbeit!“

In Brandenburg an der Havel wurden im Rahmen der NS-Euthanasie-Verbrechen zwischen Februar und Oktober 1940 mehr als 9.000 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen und psychischen Krankheiten in einer Gaskammer ermordet. Außer in Brandenburg an der Havel fand die unter dem Kürzel ‘T4‘ bekanntgewordene Tötungsaktion in fünf weiteren Einrichtungen in Deutschland und Österreich statt. Ihr fielen insgesamt mehr als 70.000 Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung aus Heil- und Pflegeanstalten zum Opfer.

Die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde wurde 2012 im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des ‘Alten Zuchthauses‘ in Brandenburg an der Havel eröffnet. Die Gedenkstätte legt in ihrer pädagogischen Arbeit besonderen Wert auf Inklusion, Barrierearmut und Partizipation. Am 12. Juli 2024 eröffnet die Sonderausstellung ‘Ich werde berühmt! – Leben und Werk des Paul Goesch‘, mit der an den 1940 in Brandenburg an der Havel ermordeten Maler und Architekten Paul Goesch erinnert wird. Das Ausstellungskonzept wurde partizipativ und inklusiv unter der ehrenamtlichen Mitarbeit von Schülern, Studierenden, Seniorinnen und Menschen mit Lernschwierigkeiten erstellt. Weitere Informationen: www.brandenburg-euthanasie-sbg.de

Die Gedenkstätte ist Teil der 1993 gegründeten Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Das Land Brandenburg fördert die Arbeit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in diesem Jahr mit rund 4,34 Millionen Euro.