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Richtfest auf dem Campus „Am Neuen Palais“ der Universität Potsdam

- Erschienen am 07.06.2023 - Presemitteilung 201
Einschlagen des letzten Nagels

Der für den Landesbau zuständige Finanzstaatssekretär Frank Stolper, Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle, der Präsident der Universität Potsdam Professor Oliver Günther, Ph. D. sowie die Technische Geschäftsführerin des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen (BLB), Gerit Fischer, feierten heute mit Bauleuten und Gästen das Richtfest für die ersten beiden Gebäude, die im Rahmen der baulichen Neuordnung des Campus „Am Neuen Palais“ errichtet werden. Traditionell wurde die Richtkrone aufgezogen und symbolisch der letzte Nagel eingeschlagen. Der vorangegangene Planungsprozess war anspruchsvoll, da sich das Bauprojekt in einem naturnahen und UNESCO-geschützten historischen Umfeld befindet. Die bauliche Neuordnung des Campus erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Die beiden Gebäude sind Teil des ersten Bauabschnitts und werden der Universität Potsdam vorrausichtlich im Juni 2025 übergeben. Das Land finanziert den ersten Bauabschnitt mit rund 27,8 Millionen Euro.

Die Universität Potsdam benötigt an ihren drei Standorten in der Landeshauptstadt mehr Räume. Der Campus „Am Neuen Palais“ ist dabei durch seine Nähe zum Schloss „Neues Palais“ im Park Sanssouci eine besondere bauliche Herausforderung. Der für die vorgesehene Campuserweiterung gewählte Entwurf orientiert sich städtebaulich an den umliegenden historischen Hofbauten und ordnet sich der geschützten Anlage unter. Die neue Bebauung besteht aus zueinander versetzt angeordneten, zweigeschossigen Hofbauten mit jeweils zwei Innenhöfen. Im ersten Bauabschnitt wurden zunächst Teile des nach 1950 notdürftig errichteten Baubestandes entfernt, sodass nun die räumliche Weiterentwicklung der Universität ermöglicht und das Erscheinungsbild aus denkmalpflegerischer Sicht nicht mehr beeinträchtigt wird. Vom Abriss betroffen war auch das Heizhaus. Deshalb wurde im ersten Bauabschnitt auch ein provisorisches Heizhaus errichtet.

Finanzstaatssekretär Frank Stolper erklärte dazu:

„Bauen braucht Verantwortung. Die Planung einer solch umfangreichen Standortentwicklung erfordert von Beginn an eine konstruktive Bündelung umfangreicher Kompetenzen.  So erfordert die Entwicklung der Liegenschaft selbstredend höchste Sensibilität im Umgang mit dem historischen Umfeld und mit der Natur. Das Projekt belegt, dass historische Baukunst und moderne Baukultur durchaus miteinander harmonieren können.“

Von Beginn an strebte das Land eine nachhaltige bauliche Entwicklung an. Die ersten beiden Gebäude werden deshalb in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet. Die Heizungszentrale in Kombination mit einem Blockheizkraftwerk und Wärmepumpen bilden das zukünftige Wärmeerzeugungssystem. Für eine höhere Energieeffizienz wird die Abwärme des Rechenzentrums über Wärmepumpen zur Deckung des Wärmebedarfes mitgenutzt. Da sich die Neubauten im Trinkwasserschutzgebiet befinden, werden die Dächer als Retentionsgründächer ausgeführt. Diese ermöglichen im Falle eines Starkregenereignisses eine zeitversetzte Versickerung. Dafür wird die Flächenversiegelung im Außenbereich ebenfalls auf ein Minimum reduziert.

Wissenschaftsministerin Manja Schüle sagte:

„Wir bauen zeitgemäße Häuser zum Lernen. Klar ist: Eine wachsende Universität mit Raumbedarf mitten im Weltkulturerbe verlangt besonderes städtebauliches und architektonisches Fingerspitzengefühl bei der Vereinigung von Alt und Neu. Denn es geht um nichts weniger als ein funktional stimmiges, qualitativ hochwertiges Ensemble für Lehrende und Studierende in einem einzigartigen Kulturensemble. Mit dem heutigen Richtfest für zwei neue Häuser der Universität haben wir das erste Etappenziel erreicht. Allen am Bau und an der städtebaulichen Vereinbarung beteiligten Partnern gilt mein Dank für die großartige Arbeit! Ein bisschen dauert es zwar noch, bis die Philosophische Fakultät und der Park in neuer Gestalt erstrahlen. Aber: Mit diesem Standort wird die Universität Potsdam noch attraktiver – ich freu‘ mich drauf!“

Mit der massiven Stahlbetonbauweise der Neubauten sind große Spannweiten sowie ein höherer Schall- und Brandschutzstandard möglich. Die Universität Potsdam kann dadurch die Räume langfristig flexibel nutzen.

Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, erläuterte die zukünftige Nutzung der Gebäude:

„Die Universität ist seit Planungsbeginn – der ja nun fast zehn Jahre zurückliegt – kontinuierlich gewachsen. Dementsprechend veränderte sich auch die von uns gewünschte Nutzung. Diese ersten Gebäude beinhalten nun unter anderem Räume für die Universitätsverwaltung, das Rechenzentrum, das audiovisuelle Zentrum, die Druckerei sowie eine neue Heizzentrale mit Blockheizkraftwerk. Die Heizzentrale soll zukünftig den gesamten Campus „Am Neuen Palais“, einschließlich der kommenden Bauabschnitte, mit Wärme versorgen. Durch die erstmalige gemeinsame Unterbringung unserer zentralen Dienste wird unsere Universitätsverwaltung noch leistungsfähiger.“

Das Büro Bruno Fioretti Marquez Architekten gewann den 2014 ausgelobten Realisierungswettbewerb. Im anschließenden Planungsauftrag erarbeiteten die Architekten ein Regelbuch zu den Grundlagen einer zukünftigen Gestaltung der Campuserweiterung sowie die konkreten Entwürfe für die Bauten des ersten Bauabschnittes.

Bauliche Neuordnung des Campus „Am Neuen Palais“ Potsdam: 1. Bauabschnitt

Bauherr:                       BLB im Auftrag des Landes Brandenburg

Architekten:                  Bruno Fioretti Marquez Architekten

Nutzung:                        Zentrale Dienste der Universität Potsdam

Ort:                                  Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam

Hauptnutzfläche:          2.182 Quadratmeter

Bruttogrundfläche:       5.891 Quadratmeter

Bauzeit (Plan):               März 2019 (Bau provisorisches Heizhaus) bis Juni 2025

Baukosten (Plan):         27,8 Millionen Euro (Stand 26.05.2023)

Über den BLB

Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) ist der zentrale Partner für die Landesverwaltung Brandenburg bei den Themen Liegenschafts-, Gebäude- und Baumanagement. Als Eigentümer bewirtschaftet er große Teile des Liegenschaftsvermögens des Landes und ist gleichzeitig Vermieter. Für die Kunden im Land Brandenburg, von der Staatskanzlei über das Justizministerium bis zum Forstamt, für den Bund und bei besonderem Landesinteresse auch für Dritte, managt der BLB Bauprojekte. Weiterhin organisiert er den Fuhrpark der allgemeinen Landesverwaltung Brandenburgs. Die rund 560 Beschäftigten des BLB setzen jeden Arbeitstag ein Bauvolumen von rund 750.000 Euro um. Im gesamten Land Brandenburg verwalten sie gut 500 Liegenschaften mit fast 850 Gebäuden, bewirtschaften über eine Million Quadratmeter Nutzfläche und betreuen rund 1.500 Mietverträge.

Weitere Informationen unter www.blb.brandenburg.de.