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Jüdische Gemeinde Cottbus steht für blühendes jüdisches Leben

- Erschienen am 07.02.2023 - Presemitteilung 52
Besuch bei der Jüdischen Gemeinde in Cottbus

Wissenschafts- und Kulturministerin Manja Schüle hat heute am Rande der Kabinett-vor-Ort-Sitzung in Cottbus/Chóśebuz die Jüdische Gemeinde besucht und den Gemeindevorsitzenden und Vorstandsvorsitzenden des Jüdischen Landesverbandes, Gennadi Cusnir, getroffen. Ministerin Schüle im Anschluss:

„Die Entwicklung der vor 25 Jahren gegründeten Jüdischen Gemeinde in Cottbus ist eine Erfolgsgeschichte: Mit rund 500 Mitgliedern ist sie die größte jüdische Gemeinde in Brandenburg und steht für blühendes jüdisches Leben. Ich bin den Gemeindemitgliedern aus den Nachfolge-Staaten der ehemaligen Sowjetunion dankbar, dass sie sich in den 1990er Jahren für Deutschland, für Cottbus als neue Heimat entschieden haben. Das war damals und das ist auch heute alles andere als selbstverständlich. Es ist wichtig daran zu erinnern, dass nicht erst seit 1998 eine jüdische Gemeinde existiert – sondern dass sie an jahrhundertelanges jüdisches Leben vor 1945 anknüpft, das durch die nationalsozialistische Willkürherrschaft nahezu völlig vernichtet wurde. Die Cottbuser Synagoge im Gewand einer christlichen Kirche im Herzen der Stadt ist ein sichtbares Zeichen für das vielfältige und aktive jüdische Leben, das sich seit den 1990er Jahren in unserem Land wieder entwickelt hat – und ein Symbol des Glaubens und der Hoffnung. Es zeigt: Ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen ist möglich und bereichernd.“

Jüdisches Leben in Cottbus ist seit dem 15. Jahrhundert dokumentiert. Die erste jüdische Betstube wurde 1811 in einem Hinterhaus eingerichtet. Die 1902 eingeweihte Synagoge wurde bei den NS-Novemberpogromen 1938 niedergebrannt: Bei Kriegsende im Jahr 1945 lebten nur noch zwölf von ursprünglich mehr als 300 Jüdinnen und Juden in der Stadt. Erst 1998 konnte eine neue jüdische Gemeinde ins Leben gerufen werden.

Die Jüdische Gemeinde Cottbus e.V. wurde 1998 von Zuwanderern aus den Nachfolge-Staaten der ehemaligen Sowjetunion gegründet und ist mit rund 500 Mitgliedern die größte Einzelgemeinde in Brandenburg – und eine von fünf Gemeinden des Jüdischen Landesverbandes. Die Gemeinde feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Im Januar 2015 wurde in Cottbus die landesweit erste Synagoge nach 1945 in der ehemaligen Schlosskirche eingeweiht. Das Land hat den Erwerb des Sakralgebäudes sowie Maßnahmen zum Ausbau und zur Sicherung des Gebäudes mit rund 600.000 Euro unterstützt und fördert den Jüdischen Landesverband mit seinen Mitgliedsgemeinden in diesem Jahr mit 541.000 Euro. Weitere Informationen: www.juedische-gemeinde-cottbus.de

Die Landesregierung macht im Rahmen des Formates ‘Kabinett vor Ort‘ in allen 18 Landkreisen und kreisfreien Städten Station, um mit Landrätinnen und Oberbürgermeistern über aktuelle Themen und gemeinsame Vorhaben zu sprechen.