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Brückenbauer im Judentum und zwischen den Religionen

- Erschienen am 06.11.2016

Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil hat heute in Berlin anlässlich seines 60. Todestages den Rabbiner Leo Baeck als Brückenbauer im Judentum und zwischen den Religionen gewürdigt. „Leo Baeck hat sich zeitlebens für ein Judentum in Vielfalt eingesetzt, für Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen und für einen interreligiösen Dialog. Damit war er ein Brückenbauer im besten Sinne. Die Leo Baeck Foundation mit Sitz in Potsdam greift diese Tradition dankenswerterweise auf und führt sie erfolgreich fort“, so Staatssekretärin Gutheil. „Ich freue mich, dass wir in den vergangenen 25 Jahren dazu beitragen konnten, die Entwicklung jüdischen Lebens im Land Brandenburg zu unterstützen. Dazu zählt die Förderung der Gemeinden ebenso wie die Gründung der School of Jewish Theology an der Universität Potsdam, mit der erstmals eine jüdisch-theologische Ausbildung an einer deutschen Universität verankert wurde. Auch das Abraham Geiger Kolleg, das Zacharias Frankel College und das Moses Mendelssohn Zentrum prägen heute selbstverständlich jüdisches Geistesleben in Brandenburg und darüber hinaus und tragen zur Stärkung der jüdischen Zivilgesellschaft bei.“

Veranstaltet wird die Tagung unter dem Titel „Leo Baeck als Wegweiser für ein Judentum in Vielfalt“ von der Leo Baeck Foundation, der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland. Im Rahmen der Veranstaltung wird das neue Dossier „Kippa, Koscher, Klezmer?“ des Deutschen Kulturrates präsentiert, das sich mit jüdischer Kultur und jüdischem Leben beschäftigt. Auf einer Podiumsdiskussion wird darüber diskutiert, welche Aktualität die Gedanken Leo Baecks zu einem Judentum in Vielfalt heute noch haben.

Der 1873 in Lissa (heute Leszno in Polen) geborene und 1956 in London gestorbene Leo Baeck war Gemeinderabbiner und Führungsfigur des liberalen Judentums in Deutschland. In den 1920ern und 1930ern Jahren hatte er zahlreiche Ämter inne, darunter den Vorsitz des Allgemeinen Rabbinerverbandes in Deutschland, der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und der Weltunion für progressives Judentum. Auch nach der Schoa setzte er sich weiterhin für den Dialog der Religionen ein.

Die Leo Baeck Foundation mit Sitz in Potsdam wurde 2006 anlässlich des 50. Todestages von Leo Baeck gegründet. Sie führt das Anliegen der Natalie und Leo Baeck-Stiftung fort, die 1937 von der Jüdischen Gemeinde Berlin gegründet worden war, um jüdische Theologie-Studierende zu unterstützen. Die Leo Baeck Foundation unterstützt das 1999 in Potsdam gegründete Abraham Geiger Kolleg durch die Vergabe von Stipendien und die Förderung interreligiöser Projekte.

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Datum
06.11.2016
Rubrik
PM