Stipendien für sechs brandenburgische Künstlerinnen und Künstler
- Erschienen am - PresemitteilungDas Kulturministerium fördert in diesem Jahr sechs brandenburgische Künstlerinnen und Künstler mit Aufenthaltsstipendien im Künstlerdorf Schöppingen. Kulturministerin Martina Münch: „Mit der Vergabe von sechs ‘Wiepersdorfer Exil-Stipendien‘ überbrücken wir nicht nur die Phase des Umbaus und der Neuausrichtung von Wiepersdorf, sondern würdigen auch die Leistungen brandenburgischer Künstlerinnen und Künstler. Die Auszeichnung soll ihnen die Möglichkeit geben, sich frei von Alltagszwängen auf neue künstlerische Projekte zu konzentrieren und ihren künstlerischen Weg fortzusetzen. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, Wiepersdorf im Rahmen einer Landesstiftung zu sichern und weiterzuentwickeln – ab dem kommenden Jahr werden wir es als Künstler- und Stipendiatenhaus wiedereröffnen“, so Ministerin Münch. „Das Künstlerhaus Wiepersdorf ist mit seiner Kunst- und Kultur-Geschichte, die von der Romantik bis in die Gegenwart reicht, ein besonderer Ort – mit einer Strahlkraft, die weit über Brandenburg hinausreicht. Das belegen auch die Künstlerinnen und Künstler, die seit Jahren aus der ganzen Welt nach Brandenburg kommen, um in der kreativen Atmosphäre von Wiepersdorf an ihren Werken zu arbeiten und sich auszutauschen. Wiepersdorf war und ist ein Ort der Kunst, der Kultur und der Begegnungen – und wird es auch bleiben.“
Das Aufenthaltsstipendium für das Künstlerdorf Schöppingen erhalten im Bereich ‘Bildende Kunst‘ Gesine Storck aus Angermünde, Lothar Seruset aus Lentzke, Menno Veldhuis aus Potsdam, Florian Goldmann aus Potsdam und Sibylla Weissweiler aus Potsdam sowie im Bereich ‘Literatur‘ Ralph Findeisen aus Potsdam. Die zweimonatigen Stipendien starten in den kommenden Wochen und werden mit jeweils 3.200 Euro unterstützt. Das Künstlerdorf in Nordrhein-Westfalen wurde 1989 gegründet. Träger der gleichnamigen Stiftung sind die nordrhein-westfälische Stiftung Natur-Heimat-Kultur, das Land Nordrhein-Westfalen, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Kreis Borken, die Gemeinde Schöppingen sowie der Förderverein Künstlerdorf Schöppingen.
Die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf wurde zum 01. Juli 2019 gegründet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat am 01. August 2019 das Grundstück und die Gebäude mitsamt dem Inventar sowie den Brandenburg-Fonds in Höhe von über sieben Millionen Euro an die Stiftung übergeben. Für den Betrieb des Hauses stellt das Land Brandenburg ab 2020 jährlich rund 720.000 Euro bereit.
Ab Sommer 2020 soll das Künstlerhaus auf der Grundlage eines neu entwickelten Konzeptes wieder als Residenz für mehrmonatige Arbeitsaufenthalte von Künstlerinnen und Künstlern der Sparten Literatur/Wissenschaft, Komposition und Bildende Kunst aus dem In- und Ausland geöffnet werden. Schwerpunkte der künftigen Arbeit sind eine weitere internationale Profilierung, die Öffnung auch für Gruppen- und Kooperationsstipendien sowie die Aufenthaltsmöglichkeit für Forscherinnen und Forscher aus den Geistes- und Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Romantik und deutsch-deutsche Fragen. Die Finanzierung der Stipendien erfolgt durch das Land Brandenburg und Partnerinstitutionen.
Bereits in diesem Jahr finden erste Veranstaltungen der Kulturstiftung in Wiepersdorf und in Potsdam statt. Am 18. und 25. September sowie am 30. Oktober erörtern die ehemaligen Wiepersdorf-Stipendiatinnen und -Stipendiaten Thomas Hettche, Martin Mosebach und Antje Rávik Strubel im Rahmen des Begleitprogramms zur ‘fontane.200‘-Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam den Einfluss Fontanes auf ihr Werk. Am 17. November spricht Marcel Lepper, Leiter des Literaturarchivs der Akademie der Künste Berlin, in der Villa Quandt in Potsdam über romantische Denk- und Schreibweisen mit den Autoren Gianna Molinari und Georg Klein. Auch im kommenden Jahr wird es Programmangebote mit anwesenden und ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Partnerinstitutionen geben. Die Ausschreibungen für 2020 starten im Herbst 2019.
Das Schloss Wiepersdorf hat als ehemaliger Wohnsitz von Achim und Bettina von Arnim eine lange Tradition als Ort des geistig-kulturellen Austausches. Nach 1946 wurde Schloss Wiepersdorf in der DDR als Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller und Künstler genutzt und ist damit das älteste von insgesamt 13 Künstlerhäusern in Deutschland. Namhafte Schriftstellerinnen und Schriftsteller waren hier zu Gast, unter ihnen Anna Seghers, Christa Wolf und Arnold Zweig. Im Jahr 1992 erfolgte die Wiedereröffnung als Künstlerhaus Wiepersdorf der Stiftung Kulturfonds. Von 2006 bis 2018 betrieb die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit zeitweiser Unterstützung des Landes Brandenburg und des Bundes Schloss Wiepersdorf als Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf. Das Schloss wird derzeit bis Frühjahr 2020 renoviert.
Weitere Informationen: www.schloss-wiepersdorf.de