Beauftragte sind unverzichtbare Stimme der Sorben/Wenden
- Erschienen am - PresemitteilungDer Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow, würdigt die Arbeit und das Engagement der Sorben/Wendenbeauftragten anlässlich ihrer heutigen Sitzung in Senftenberg/Zły Komorow (Landkreis Oberspreewald-Lausitz/ Wokrejs Górne Błota-Łužyca):
„Ob es um die Förderung von Sprache und Kultur geht, das Gewinnen sorbischsprachiger Lehrkräfte, Fragen der Digitalisierung, den Strukturwandel in der Lausitz oder konkrete Fragen in den Kreisen und Kommunen – die Sorben/Wendenbeauftragten sind nicht nur wichtige Helferinnen und Helfer, wenn es um praktische Fragen des Minderheitenschutzes vor Ort geht, sie sind mittlerweile eine unverzichtbare Stimme der Sorben/Wenden in Brandenburg. Die hauptamtlichen Beauftragten sind engagierte Ansprechpartner vor Ort und ein wichtiges Scharnier zwischen Land, Kreisen und Gemeinden. Ganz ehrlich: Hätten wir sie nicht bereits erfunden – es wäre höchste Zeit. Herzlichen Dank für diese wichtige Arbeit!"
Die Konferenz der hauptamtlichen Sorben/Wendenbeauftragten findet zweimal jährlich statt, um aktuelle Themen zu diskutieren und über den Erhalt und die Förderung der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur zu beraten. Aktuelle Themen waren heute unter anderem Fragen der geplanten Lehrkräftebildung an der BTU in Senftenberg. Die Beauftragten tauschten sich dazu mit BTU-Vizepräsident Prof. Dr. Peer Schmidt aus, um Möglichkeiten der Unterstützung einer mittelfristigen Aufnahme des Faches Sorbisch/Wendisch in die Grundschullehrkräfteausbildung zu besprechen. Außerdem beschloss die Konferenz einen gemeinsamen Appell aller Brandenburger Sorben/Wendenbeauftragten an den Landkreis Bautzen in Sachsen, die dort diskutierte Reduzierung der Sorbenbeauftragten-Stelle sensibel zu prüfen. Seit 2019 gibt es hauptamtliche Beauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in den Landkreisen des angestammten Siedlungsgebiets Spree-Neiße/Sprjewja-Nysa, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz sowie in der kreisfreien Stadt Cottbus/Chóśebuz. Sie unterstützen die Kreise und Kommunen bei praktischen Fragen des Minderheitenschutzes.
Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Niedersorbisch gehört zur slawischen Sprachfamilie, ist in Deutschland anerkannte Minderheitensprache und in Brandenburg durch die Landesverfassung geschützt. Das Land Brandenburg trägt mit einer Reihe von Maßnahmen dazu bei, Kultur und Sprache der nationalen Minderheit zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das Land Brandenburg unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit 3,9 Millionen Euro.