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Startschuss für ‘Mina Witkojc‘-Preis 2022

- Erschienen am 06.05.2022 - Presemitteilung 119
Sorbische Flagge ©Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle startet die Ausschreibung für den Mina-Witkojc-Preis 2022.

„Bereits zum dritten Mal werden wir mit dieser Auszeichnung sorbisches/wendisches sprachliches Engagement im Land Brandenburg würdigen. Mit der mit 2.500 Euro dotierten Auszeichnung wollen wir der Sprache und der Kultur eine größere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verschaffen und deutlich machen: Sorbische/wendische Sprache und Kultur sind zentraler Teil der Lausitzer Identität und Heimat“, so Schüle. „Gerade in Zeiten des Umbruchs, wie es die begonnene Strukturentwicklung für die Lausitz ist, ist es wichtig, sich seiner Potenziale und seiner Identität bewusst zu sein und diesen Schatz für die Zukunft selbstbewusst zu nutzen. Eine Niederlausitz ohne wendische Sprache ist nicht vorstellbar. Deshalb trägt das Engagement zu ihrem Erhalt auch zur Zukunft der Lausitz bei. Ich freue mich auf großartige Bewerbungen!“

Mit dem mit 2.500 Euro dotierten Mina-Witkojc-Preis wird alle zwei Jahre eine Person, eine Personengruppe oder eine Institution ausgezeichnet, die bei der Anwendung, dem Gebrauch, der Vermittlung oder der Weiterentwicklung der sorbischen/wendischen Sprache – insbesondere des Niedersorbischen – Herausragendes leistet oder geleistet hat. Dabei sollen insbesondere persönliches Engagement, nachhaltige Leistungen und innovative Ansätze berücksichtigt werden. Vorschlagsberechtigt sind sowohl Kommunen im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden als auch Vereine und Verbände mit sorbischem/wendischem Bezug sowie die Mitglieder der Jury. Vorschläge für den diesjährigen Mina-Witkojc-Preis können ab sofort bis zum 30. Juni 2022 im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur eingereicht werden. Der Preis wird im Sommer durch den Landesbeauftragten für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow, überreicht. Der erste Mina-Witkojc-Preis des Landes Brandenburg ging 2018 an das Team der ersten Witaj-Kindertagesstätte ‘Mato Rizo‘ in Cottbus-Sielow/Chóśebuz-Žylow. Der zweite Mina-Witkojc-Preis wurde 2020 an den 1941 in Jänschwalde/Janšojce (Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa) geborenen Autor und Übersetzer Manfred Starosta vergeben.

Die 1893 in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) geborene und 1975 in Papitz/Popojce bei Cottbus/Chóśebuz gestorbene Mina Witkojc zählt zu den bedeutendsten Dichter*innen in niedersorbischer Sprache. Ihre Gedichte bringen eine enge Verbundenheit zu ihrem sorbischen/wendischen Volk und ihrer Heimat im Spreewald zum Ausdruck. Sie arbeitete unter anderem als Publizistin und Redakteurin für die niedersorbische Zeitung ‘Serbski Casnik‘ und für den sorbischen Buchkalender ‘Pratyja‘. 1964 erhielt sie den Ćišinski-Preis. In Burg/Bórkowy sind eine Grund- und Oberschule sowie die Bibliothek, in Cottbus/Chóśebuz eine Straße nach ihr benannt.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuent­wickeln. Das Land Brandenburg unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit 3,9 Millionen Euro.

Mehr: https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/kultur/sorben-wenden/