Kein Parkeintritt für Gärten und Parks der SPSG
- Erschienen am - PresemitteilungDer Stiftungsrat der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) begrüßt den Kompromiss mit der Stadt Potsdam zur Parkpflege. Der Stiftungsrat hat heute in einer Sondersitzung den Generaldirektor der SPSG, Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, damit beauftragt, die Vereinbarung mit der Landeshauptstadt Potsdam über deren finanzielle Beteiligung am Pflegeaufwand der SPSG in den Potsdamer Parks und Gartenanlagen in der den Stadtverordneten vorgelegten Fassung zu abzuschließen. Die Stadtverordnetenversammlung in Potsdam hatte gestern einem Kompromiss zugestimmt, wonach sie sich von 2024 bis 2028 mit jährlich 800.000 Euro an der Pflege der Gärten und Parks beteiligt. Zudem ist eine ergänzende Unterstützung durch die Gewinnung von Beschäftigten aus dem Teilhabechancengesetz vorgesehen sowie die Bildung eines Beirates.
Dr. Manja Schüle, Kulturministerin des Landes Brandenburg:
„Heute ist ein guter Tag für die Potsdamerinnen und Potsdamer: Die Gärten und Parks der SPSG stehen auch künftig allen offen – ohne Hürden, ohne Eintritt, ohne Kontrollen. Ich bin Oberbürgermeister Mike Schubert und der Stadt Potsdam überaus dankbar, dass wir zusammen eine Lösung gefunden haben, und dass die Stadt auch künftig gemeinsam mit uns Verantwortung dafür übernimmt, die Schäden durch Klimawandel und intensive Nutzung zu bewältigen. Denn die Parks der SPSG sind keine beliebigen Grünanlagen: Sie sind ein einzigartiges Weltkulturerbe mitten in der Stadt, stehen für intakte Ökosysteme und verbinden Stadtteile. Und: Sie prägen das Stadtgefühl vieler Menschen. Deswegen freue ich mich, dass es mit Vernunft und Empathie gelungen ist, einen guten Kompromiss zu finden. Ich bin davon überzeugt, dass das der richtige Weg auch für künftige Herausforderungen ist.“
Sarah Wedl-Wilson, Staatssekretärin für Kultur des Landes Berlin:
„Ich freue mich über diese Lösung und bin allen Beteiligten sehr dankbar. Die Verlängerung der finanziellen Beteiligung der Stadt Potsdam ist ein Bekenntnis zur Erhaltung und Pflege der großartigen Gärten und Parks, die ein unverzichtbarer Teil unserer gemeinsamen Kultur und Geschichte sind. Durch die Integration von Beschäftigten aus dem Teilhabechancengesetz und die Bildung eines Beirats schaffen wir eine solide Basis für eine nachhaltige Entwicklung und Inklusion. Diese Investition in unsere kulturelle Landschaft ist ein beispielhaftes und inspirierendes Modell für den respektvollen Umgang mit unserem gemeinsamen Erbe. Die Stiftung steht angesichts der klimatischen Veränderungen vor großen Herausforderungen, die für die Besuchenden in den Parkanlagen schmerzlich sichtbar geworden sind und die einen hohen finanziellen Aufwand für die Pflege und den Unterhalt, insbesondere aber für den Erhalt der historischen Gartenanlagen erforderlich machen.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth:
"Damit der kulturelle Wert und die Schönheit des einzigartigen Landschaftserbes der SPSG für alle Menschen erlebbar ist, sollten die Parks und Gärten der Stiftung eintrittsfrei zugänglich sein. Umso erfreulicher ist es, dass mit der gestrigen Entscheidung der Stadt Potsdam nun ein obligatorischer Parkeintritt für Sanssouci abgewendet werden kann. An diesem herausragenden Gartendenkmal werden aber auch die dramatischen Folgen des Klimawandels sichtbar, die den Erhalt unseres landschaftlichen Kulturerbes für künftige Generationen zunehmend erschweren. Daher verbindet sich mein Dank an die Stadt Po„Datsdam mit dem Wunsch, dass sie die Stiftung bei dieser immensen Aufgabe auch über den finanziellen Beitrag hinaus als verlässlicher Partner unterstützt.“
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ist für insgesamt 750 Hektar Garten- und Parkflächen in Berlin und Brandenburg zuständig, die von rund 130 Gärtnerinnen und Gärtnern gepflegt werden. Um das bestehende Pflegedefizit in den Gärten und Parks der Stiftung auszugleichen, stellen der Bund sowie die beiden Länder Berlin und Brandenburg seit 2020 jährlich zusätzlich 3,5 Millionen Euro bereit. Die Stadt Potsdam hat sich bislang mit jährlich 1 Million Euro beteiligt. Die 1995 errichtete SPSG verwaltet neben den Garten- und Parkflächen mehr als 30 Museumsschlösser sowie rund 300 Gebäude und bauliche Anlagen. Der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg unterstützen die SPSG in diesem Jahr mit insgesamt rund 51,6 Millionen Euro und beteiligen sich mit weiteren rund 32,2 Millionen Euro am Sonderinvestitionsprogramm 2.