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Plattsnackers stiften Identität und bereichern Brandenburg

- Erschienen am 05.03.2015

Kulturstaatssekretär Gorholt informiert sich bei Großderschauer Mundartzirkel über Entwicklung der Regionalsprache Niederdeutsch

Kulturstaatssekretär Martin Gorholt hat sich heute im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern des Großderschauer Mundartzirkels in Großderschau (Landkreis Havelland) über die Entwicklung und Pflege der Regionalsprache Niederdeutsch informiert. Er würdigte das Engagement des Großderschauer Mundartzirkels sowie vieler weiterer Mundartvereine in der Prignitz, der Uckermark, im Fläming sowie im Oder- und Havelland für den Erhalt des Niederdeutschen. „Der ehrenamtliche und engagierte Einsatz der ‘Plattsnackers‘ sichert nicht nur den Erhalt des Niederdeutschen, sondern stiftet Identität, stärkt regionale Bindungen und ist eine Bereicherung für unser ganzes Land. Der Ausbau von Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt ist ein wichtiges Ziel für die Landespolitik. Neben der Minderheitensprache Niedersorbisch wollen wir auch die Regionalsprache Niederdeutsch in Brandenburg erhalten und fördern. Dazu werden wir verstärkt das Gespräch mit den lokalen Mundartvereinen und dem im vergangenen Jahr gegründeten Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg suchen.“

Der Mundartzirkel Großderschau wurde 1987 gegründet. Er ist ein loser Zusammenschluss von Einwohnerinnen und Einwohnern aus Großderschau und umliegenden Ortschaften mit dem Ziel, die örtliche Platt-Mundart zu pflegen. Bei den monatlichen Treffen wird erzählt, rezitiert und gesungen. Leiterin des Zirkels ist Christa Grähn, die für ihren ehrenamtlichen Einsatz zur Bewahrung der plattdeutschen Sprache im August 2012 von der Staatskanzlei als „Ehrenamtlerin des Monats“ geehrt wurde. Am 14. Juni 2015 soll erstmals ein überregionales Platt-Festival im Kolonistenhof in Großderschau stattfinden. Der Mundartzirkel arbeitet eng mit anderen Platt-Gruppen sowie dem 2014 gegründeten Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg zusammen.

Die Regionalsprache Niederdeutsch („Platt“) ist keine Mundart des Hochdeutschen sondern eine eigene westgermanische Sprache mit Verwandtschaft zum Friesischen und Englischen. Sie ist in der Bundesrepublik auf der Grundlage der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt, und das Land Brandenburg hat sich auf der Grundlage des Artikels 7 der Charta zum Schutz und zur Pflege der Sprache verpflichtet. Zu den Charta-Sprachen in Deutschland zählen, neben dem Niederdeutschen, auch Nord- und Saterfriesisch, Nieder- und Obersorbisch, Dänisch und Romanes.

Weitere Informationen: www.platt-in-brandenburg.de

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Datum
05.03.2015
Rubrik
PM