AG Niederdeutsch hat sich konstituiert
- Erschienen amStaatssekretär Martin Gorholt würdigt anlässlich der heutigen konstituierenden Sitzung der neu eingerichteten AG Niederdeutsch beim Kulturministerium die Bedeutung der Regionalsprache Niederdeutsch im Land Brandenburg. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, ein Gremium zur regelmäßigen Kommunikation zwischen dem Land und der niederdeutschen Sprachgruppe zu schaffen. Der ehrenamtliche und engagierte Einsatz zahlreicher Vereine sichert nicht nur den Erhalt des Niederdeutschen, sondern stiftet Identität, stärkt regionale Bindungen und ist eine Bereicherung für unser ganzes Land. Dieses Engagement wollen wir künftig stärker unterstützen. Der Ausbau von Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt ist ein wichtiges Ziel für die Landespolitik. Neben der Minderheitensprache Niedersorbisch wollen wir auch die Regionalsprache Niederdeutsch in Brandenburg erhalten und fördern. Ich freue mich, dass wir die im vergangenen Jahr begonnene Förderung des Niederdeutschen im Land auch in diesem und im kommenden Jahr mit jährlich rund 50.000 Euro fortsetzen können.“
Vertreterinnen und Vertreter des Landes und der brandenburgischen Platt-Sprecherinnen und -Sprecher sowie des Vereins für Niederdeutsch wollen sich regelmäßig in der neu eingerichteten Arbeitsgruppe beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur treffen und über den Erhalt und die Förderung der Regionalsprache Niederdeutsch in Brandenburg beraten. Themen bei der ersten Sitzung waren unter anderem das Projekt „Platt in der Pflege“ sowie Ansätze, künftig bereits in Kitas das Niederdeutsche spielerisch zu vermitteln.
Die Regionalsprache Niederdeutsch („Platt“) ist keine Mundart des Hochdeutschen, sondern eine eigene westgermanische Sprache mit Verwandtschaft zum Friesischen und Englischen. Sie wird in acht Bundesländern gesprochen. Im Land Brandenburg zählen 14 Landkreise bzw. kreisfreie Städte zum historischen niederdeutschen Sprachgebiet. Derzeit gibt es in der Uckermark, der Prignitz, im Fläming sowie im Oder- und Havelland niederdeutsche Mundartvereine, die sich für den Erhalt der Sprache einsetzen.
Sowohl die Minderheitensprache Niedersorbisch/Wendisch als auch die Regionalsprache Niederdeutsch ist in der Bundesrepublik auf der Grundlage der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt. Das Land Brandenburg hat sich auf der Grundlage des Artikels 7 der Charta zum Schutz und zur Pflege dieser Sprachen verpflichtet. Zu den Charta-Sprachen in Deutschland zählen neben dem Niederdeutschen und Niedersorbischen auch Romanes, Obersorbisch, Dänisch sowie Nord- und Saterfriesisch.
Weitere Informationen: www.platt-in-brandenburg.de