Campanile ist herausragendes Beispiel europäischer Kulturgeschichte
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute mit weiteren Partnern den sanierten Campanile der Potsdamer Friedenskirche im Park Sanssouci eröffnet:
„Potsdams Residenzlandschaft ist baulich wie landschaftlich ein besonders reiches Zeugnis grenzüberschreitender europäischer Kulturgeschichte – sie steht für die erfolgreiche Migration von Menschen, Wissen und Kulturtechniken. Und die Friedenskirche ein besonders schöner Teil davon. In ihr steckt, neben Handwerks- und Ingenieurskunst sowie Rohstoff- und Handelsgeschichte, die legendäre Italienliebe des romantischen Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV. Die Sanierung des Glockenturms war eine besonders komplexe Aufgabe, bei der es zu verhindern galt, dass aus dem Campanile der schiefe Turm von Potsdam wird. Die Finanzierung der anspruchsvollen Instandsetzung haben wir bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken – insbesondere der Herrmann-Reemtsma-Stiftung sowie dem Ehepaar Jauch. Dafür herzlichen Dank! Und ich danke der SPSG, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie dem Bauverein Friedenskirche Potsdam für die Initiative, Organisation und Durchführung der Spendenaktion und der Sanierung. Der Sanierungsabschluss des Campanile kommt rechtzeitig zum Europäischen Tag der Restaurierung am 20. Oktober. Aber schon heute ist ein Tag der Freude, denn Potsdam hat ein weiteres Schmuckstück zurück, das nicht nur gut aussieht – sondern exemplarisch für die Geschichte und Werte Europas steht!“
Die Friedenskirche gehört zu den bedeutendsten architektonischen Werken der deutschen Romantik. Sie wurde auf der Basis von Entwürfen des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. nach Plänen von Ludwig Persius und August Stüler von 1845 bis 1854 erbaut. Der Glockenturm wurde 1850 vollendet. Mit dem benachbarten Predigerhaus und dem Marlyschloss ist die dreischiffige Basilika Teil eines architektonischen Ensembles. Die Sanierung des Campanile hat vier Millionen Euro gekostet – ausschließlich aus Spendengeldern finanziert. An der Eröffnung nahmen unter anderen auch Bundesbauministerin Klara Geywitz sowie Kai Schlegel, stellvertretender Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, teil.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ist für insgesamt 750 Hektar Garten- und Parkflächen in Berlin und Brandenburg zuständig. Ein Großteil der Liegenschaften, darunter die Friedenskirche, Schloss und Park Sanssouci, der Neue Garten, Schloss und Park Babelsberg, die Pfaueninsel und das Schloss Glienicke in Berlin, ist seit 1990 UNESCO-Welterbestätte.