Schloss Wiepersdorf: Residenzprogramm reloaded
- Erschienen am - PresemitteilungKulturstaatssekretär Tobias Dünow hat heute anlässlich der Wiederaufnahme des Residenzprogramms das wegen Corona mehrfach verschobene Sommerfest des Künstlerhauses Schloss Wiepersdorf besucht:
„Wiepersdorf ist die älteste und vermutlich spannendste Künstlerresidenz in Deutschland. Für dieses Jahr haben sich 800 Künstlerinnen und Künstler aus 67 Ländern auf eines der begehrten Stipendien beworben. Das zeigt: Der Neustart ist auf geradezu spektakuläre Weise gelungen, Wiepersdorf hat sich zu einem kulturellen Aushängeschild Brandenburgs entwickelt. Und es hat im Kontext des russischen Überfalls auf die Ukraine vorbildlich gezeigt, wie man verfolgten Künstlern schnell und unbürokratisch helfen kann“,
so Dünow. Dabei freue ihn besonders, dass sich das Künstlerhaus in besonderer Weise der Geschichte des Hauses und der Region verpflichtet fühle.
„Wiepersdorf hat eine lange, durchaus auch ambivalente Vergangenheit – als Wohnort von Bettina von Arnim wie als DDR-Künstlerheim. Diese Historie mit all ihren Facetten wird im neugestalteten Museum so charmant wie ästhetisch ambitioniert dargestellt. Bei alldem ist Wiepersdorf weit entfernt von jeder Form der Selbst-Musealisierung: Die Menschen aus der Nachbarschaft werden nicht nur zu Performances und Lesungen eingeladen, sondern auch zum Weihnachtskonzert mit dem Posaunenchor oder zu Kaffee und Kuchen in der Orangerie. Kurz: Wiepersdorf ist so, wie man sich ein solches Haus nur wünschen kann. Und das ist zuallererst das Verdienst der Direktorin Annette Rupp.“
Die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf wurde am 01. Juli 2019 gegründet. Das Haus steht als Residenz für mehrmonatige Arbeitsaufenthalte von Künstler*innen der Sparten Bildende Kunst, Komposition, Literatur, sowie für Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland bereit. Für Betriebskosten und Stipendien stellt das Land Brandenburg in diesem Jahr 906.000 Euro bereit. Auf dem Programm des Sommerfestes standen beispielsweise Lesungen – unter anderem mit Fontane-Preisträgerin Judith Zander– sowie Performances, Musik, Installationen und offene Ateliers.
Schloss Wiepersdorf hat als ehemaliger Wohnsitz von Achim und Bettina von Arnim eine lange Tradition als Ort des geistig-kulturellen Austausches. Nach 1946 wurde Schloss Wiepersdorf in der DDR als Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller*innen und Künstler*innen genutzt und ist damit das älteste von insgesamt 13 Künstlerhäusern in Deutschland. Namhafte Schriftsteller*innen waren hier zu Gast, darunter Christa Wolf und Arnold Zweig. 1992 wurde das Schloss als Künstlerhaus Wiepersdorf der Stiftung Kulturfonds wiedereröffnet. Von 2006 bis 2018 betrieb die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit zeitweiser Unterstützung des Landes Brandenburg und des Bundes Schloss Wiepersdorf als Künstlerhaus. Weitere Informationen: www.schloss-wiepersdorf.de