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Eröffnung des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2021 »Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung« in Eberswalde

- Erschienen am 04.06.2021 - Presemitteilung 120
Kulturland Brandenburg - Themenjahr 2021 ©KLB

Beim Festakt in der Borsighalle setzte Brigitte Faber-Schmidt (Geschäftsführung Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte, Kulturland Brandenburg) gemeinsam mit Ministerin Dr. Manja Schüle (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg), Minister Guido Beermann (Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg), Friedhelm Boginski (Bürgermeister der Stadt Eberswalde) sowie Prof. Dr. Jörn Mallok von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde den Start für vielfältige Veranstaltungen zu industriellen Zukunftsperspektiven im Land Brandenburg.

Festakt im Industriedenkmal

Der Festakt wurde musikalisch vom Ensemble Quillo begleitet. Die Eröffnung fand vor Ort und als Live-Stream statt. Der Live-Stream sowie weitere digitale Eindrücke aus Eberswalde können auf kulturland-brandenburg.de/eroeffnung-2021 aufgerufen werden.

Kulturland Brandenburg setzt 2021 die Industriekultur in den Fokus und lud daher zu einem Auftakt nach Eberswalde ein – der Wiege der Industrialisierung in Brandenburg. Hier entstand zu Beginn des 17. Jahrhunderts das erste industriegewerbliche Zentrum der Mark. Eberswalde und das Finowtal entwickelten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zum wichtigen Standort der Schwerindustrie. Über das Jahr verteilt lädt die Stadt Eberswalde als Teil des Themenjahres mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm ein, die Industriekultur neu zu entdecken.

„fine on the road“

Das Eberswalder Stadtfest „fine on the road“ wird in diesem Jahr am 5. Juni in der Borsighalle eröffnet. An verschiedenen Stationen widmet sich das Fest in Anlehnung an das Themenjahr Kulturland Brandenburg 2021 der Industriekultur der Stadt. Im Familiengarten können Besucher:innen z. B. bedeutende Industriedenkmale wie das Blechenhaus, die Hufnagelfabrik, den großen Eberkran und das alte Walzwerk besichtigen. Hier am Finowkanal sind 401 Jahre Industriekultur zum Greifen nahe.

Industriekultur in Bewegung

Klassische Industrie als Alltagsphänomen ist auch in Brandenburg durch die räumliche Entmischung von Stadtfunktionen, die Verlagerung von Produktionsstätten, die Automatisierung und die zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen immer weniger gegeben. Industriekultur lebt verstärkt mit ihren komplexen Wechselwirkungen und das kulturelle Selbstbild des industriellen Brandenburgs sucht eine neue Identität.

Angesichts andauernder Transformationsprozesse in den industriell geprägten Regionen und Städten des Landes benötigt die Industriekultur neue Impulse für die Herausforderungen der Zukunft. Erforderlich ist eine erweiterte Auseinandersetzung mit Industriekultur und damit eine neue Justierung, die vor allem zwischen der industriellen Vergangenheit und ihrer Zukunft vermittelt.

Insgesamt präsentieren rund 40 Partnerprojekte, die von Kulturland Brandenburg gefördert und koordiniert werden, in 2021 vielfältige Kulturangebote, clevere Ideen und nachhaltige Konzepte im gesamten Land Brandenburg, um auf die Entwicklung Brandenburgs hin zu einem Industrieland 4.0 aufmerksam und neugierig zu machen. Aufgrund der Pandemiesituation wird das gesamte Programm durch vielfältige digitale Angebote begleitet und ergänzt.

Statements zur Eröffnung von Kulturland Brandenburg 2021:

Brigitte Faber-Schmidt Geschäftsführung Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte, Kulturland Brandenburg:

»Ich freue mich, dass wir nun ab heute das Themenjahr Kulturland Brandenburg 2021 ‚Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung‘ mit seinen über 40 Partnerprojekten starten können. Unsere Partner haben sich auf die schwierigen Pandmie-bedingten Rahmenbedingungen eingestellt und präsentieren die vielfältige Industriekultur im ganzen Land und auch im digitalen Raum. Nichtsdestotrotz hoffen wir gemeinsam, möglichst viele Gäste persönlich begrüßen zu dürfen - die entsprechenden Hygienekonzepte sind ja bereits geübte Praxis. Erleben Sie mit uns Industriekultur in Brandenburg zwischen gestern und morgen«.

Dr. Manja Schüle Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

»Wie lassen sich alte Industriekultur-Standorte neu erfinden? Wie innovativ, nachhaltig und zukunftsfähig sind die neuen Industrien in Brandenburg? Welche Impulse für Kunst und Kultur kann Industriekultur geben – und umgekehrt? Kulturland Brandenburg geht in seinem Themenjahr 2021 ‘Zukunft der Vergangenheit. Industriekultur in Bewegung‘ erneut gesellschaftlich relevanten Fragen nach. Brandenburg ist längst ein Industrieland 4.0 geworden – wie sich am Rolls-Royce-Werk in Dahlewitz, an der Film- und Medienwirtschaft in Potsdam-Babelsberg oder bald an Tesla in Grünheide zeigt. Industrie 4.0 in Brandenburg stinkt und dampft nicht, sondern ist Innovationstreiber und High Tech-Arbeitgeber. Die Kulturland-Themenjahre sind ein wichtiges Instrument zur Umsetzung unserer kulturpolitischen Strategie mit ihren Eckpfeilern kulturelle Bildung, Stärkung der regionalen Identität und Kulturtourismus. Insbesondere die Tourismusbranche profitiert immer mehr von den hiesigen Kulturangeboten samt beachtlicher Wertschöpfung. Dazu leisten die Themenjahre einen wichtigen Beitrag. Die mehr als 40 Kulturland-Projekte werden trotz und mit Corona gut funktionieren. Ich freue mich auf viel (Industrie-)Kultur unter freiem Himmel!«

Guido Beermann Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

»Brandenburg hat ein reiches industrielles Erbe. Davon zeugen Beispiele wie der Finowkanal, die älteste noch funktionstüchtige künstliche Wasserstraße Deutschlands, oder der letzte in Westeuropa erhaltene Siemens-Martin-Ofen im Stahlwerk in Brandenburg, das heute ein Museum ist. Und es gibt noch so viele – teils pittoreske – Zeugen der Industriegeschichte. Diese bieten Möglichkeiten, die Stadtentwicklung mit der Ansiedlung moderner Arbeits- und Wohnformen zu fördern oder auch als Orte der Kultur über die Stadtgrenzen hinaus auszustrahlen – so wie zum Beispiel eine ehemalige Vulkanfiber-Fabrik in Werder (Havel). Heute führen dort Designer und Künstler mit Hilfe künstlicher Intelligenz künstlerische Umsetzungsverfahren durch. Zu Recht verbindet das Themenjahr Vergangenheit mit Zukunft. Denn zweifellos kann die Industriekultur der Zukunft Motor einer klimagerechten, ökologischen und sozial verträglichen Entwicklung der Städte und Gemeinden sein. Das gelingt aber nur, wenn wir die Mobilität und Flächen vorausschauend und nachhaltig planen. Diese Aufgabe verstehen wir als Daseinsvorsorge für zukünftige Generationen. Brandenburg als Industrieland hat seine unberührte Natur und kulturelle Vielfalt bewahren können – und das sollte auch künftig so bleiben.«

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Ident-Nr
120
Datum
04.06.2021
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