17.000 Euro für die Brikettfabrik Louise
- Erschienen amKulturministerin Martina Münch hat heute am Rande der ‘Kabinettsitzung vor Ort‘ im Landkreis Elbe-Elster einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 17.000 Euro für die Brikettfabrik Louise in Domsdorf übergeben. Dabei würdigte sie die Bedeutung der Industriekultur im Land Brandenburg. „Die Brikettfabrik Louise ist nicht nur die älteste Brikettfabrik Europas – sie ist auch ein herausragender Standort der Industriekultur und spiegelt eindrucksvoll die Geschichte der Braunkohleförderung und -verarbeitung in Brandenburg. Historische Industriedenkmäler und Industriebauten wie Fabriken, Schiffshebewerke, Ziegelbrennereien und Brauereien stellen gerade in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen Brandenburgs ein großes Potenzial für die Tourismuswirtschaft dar. In der Lausitz gibt es eine vielfältige Verbindung von früherer Industrie mit Natur, Kultur und Tourismus – ein gutes Beispiel ist dafür neben der Brikettfabrik Louise auch die Förderbrücke F60 in unmittelbarer Umgebung der gerade entstehenden Lausitzer Seenlandschaft in stillgelegten Braunkohletagebauen. Die enge Vernetzung von Kultur und Tourismus wollen wir im Rahmen der Strukturentwicklung mit den Akteuren weiter vorantreiben. Ich freue mich, dass Kulturland Brandenburg im kommenden Jahr die Industriekultur als Jahresthema aufgreift.“
Die Brikettfabrik Louise zur Verarbeitung von Rohbraunkohle zu Briketts wurde 1882 gegründet und bis 1938 mehrfach erweitert. Im November 1991 wurde das letzte Brikett gepresst und im Februar 1992 erfolgte nach 110 Jahren ununterbrochener Produktion die Stilllegung der Brikettfabrik. Im September 1992 wurde sie in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen. Träger des Industriemuseums ist die Stadt Uebigau-Wahrenbrück. Das Land fördert Arbeit des Museums in diesem Jahr mit 30.000 Euro. Seit 1994 kümmert sich zudem der Verein ‘Freundeskreis Technisches Denkmal Brikettfabrik Louise‘ um den Erhalt und den Museumsbetrieb der Anlage und der Bergmannstradition am Leben zu erhalten. Mit den Fördermitteln des Landes wird sowohl der ‘Bergaufzug‘ mit bergmännischen Traditionsvereinen aus ganz Deutschland anlässlich des 25-jährigen Vereinsjubiläums des Freundeskreises als auch ein Projekt zur Digitalisierung von rund 600 historischen Fotografien aus dem Braunkohlerevier in der Lausitz unterstützt.
Im Landkreis Elbe-Elster befinden sich drei der wichtigsten Industrie-Denkmäler Brandenburgs: die Brikettfabrik Louise, die Förderbrücke F60 bei Lichterfeld-Schacksdorf und das Erlebnis-Kraftwerk in Plessa. Alle drei Stätten sind Stationen der Energie-Route Lausitzer Industriekultur, des touristischen Netzwerkes Industriekultur und der mehr als 250 Kilometer langen Radroute ‘Kohle-Wind & Wasser-Tour‘, die auch zahlreiche Wind- und Wassermühlen miteinander verbindet. Über das touristische Netzwerk Industriekultur werden industriekulturelle Einrichtungen in Brandenburg vermarktet, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Industriekultur im Land und die regionale Identität zu stärken.
Die Landesregierung macht im Rahmen des 2018 gestarteten Formates ‘Kabinett vor Ort‘ in allen 18 Landkreisen und kreisfreien Städten Station, um mit Landräten und Oberbürgermeistern über aktuelle Herausforderungen zu sprechen. Der Auftakt der Reihe war am 18. September im Landkreis Oder-Spree. In den heutigen Beratungen zwischen der Landesregierung und dem Landkreis Elbe-Elster ging es unter anderem um den Umgang mit den Folgen der Braunkohleförderung und die Chancen, die sich für Tourismus und Kultur daraus ergeben. Bei dem Treffen spielten zudem der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, der Hochwasserschutz an Elbe und Schwarzer Elster und die Stärkung des Museumsstandortes im Schloss Doberlug eine Rolle. Das nächste ‘Kabinett vor Ort‘-Treffen findet am 18. Juni im Landkreis Potsdam-Mittelmark statt.
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