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Werke von Klaus Staeck in der Gedenkstätte Lindenstraße

- Erschienen am 04.05.2021 - Pressemitteilung 83
Klaus Staeck "Kunst ist frei" ©Olaf Gutowski

Kulturministerin Manja Schüle hat heute mit einem Video-Grußwort die Ausstellung ‘Politische Plakate – Revisited‘ mit Werken von Klaus Staeck in der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße eröffnet.

„Ob globale Konflikte, soziale Ungerechtigkeit, Machtmissbrauch, Klimawandel, Migration – Klaus Staecks politische Plakate, obschon teils mehr als 40 Jahre alt, sind in unserer Gesellschaft so aktuell wie eh und je. Sie sind Werke eines großen künstlerischen und politischen Geistes – und Ermunterung, eine bessere, gerechtere, friedlichere Welt nicht aus dem Blick zu verlieren. Auch in der DDR zeigten die Plakate Wirkung, verwiesen sie doch auf die Verhältnisse der eigenen Gesellschaft. Vor 30 Jahren wurden Staecks Arbeiten im ehemaligen Untersuchungsgefängnis Lindenstraße präsentiert – und damit zu einem Symbol von Diktaturüberwindung und grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Die aktuelle Retrospektive stellt nun neue, spannende Fragen und erinnert an die hoffnungsvolle Ära der Friedlichen Revolution. Und Hoffnung ist, was wir in diesen politisch angespannten Zeiten brauchen.“

Der westdeutsche Karikaturist Klaus Staeck hat das politische Plakat zur Kunstform erhoben. Vor allem die Reichen und Mächtigen – aber nicht nur sie – bekamen seinen beißenden Spott zu spüren. Zu seinen Themen gehören soziale Ungerechtigkeit, Flucht und Migration sowie Umweltschäden und Klimawandel. Die Retrospektive würdigt die erste Kunst-Ausstellung, die kurz vor der deutsch-deutschen Vereinigung im ehemaligen Gefängnis Lindenstraße gezeigt wurde: 30 Jahre danach reflektiert die Sonderausstellung die Entstehung der damaligen Schau. Sie vermittelt einen Eindruck der Aufbruchsstimmung wenige Tage vor den ersten freien Kommunalwahlen und ein halbes Jahr nach Öffnung der Grenzen der DDR. In der Ausstellung werden 37 Plakate des 1938 in Pulsnitz bei Dresden geborenen Künstlers sowie Module und Videos gezeigt. Die Ausstellung ist ab heute Abend online unter http://klausstaeck.gedenkstaette-lindenstrasse.de/ zu sehen.

Die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße erinnert im ehemaligen Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße 54 an Verfolgte der NS-Diktatur, der sowjetischen Besatzungsherrschaft sowie der SED-Diktatur, engagiert sich für politisch-historische Bildung und fördert Wissenschaft und Forschung in der Gedenkstätte. Im Nationalsozialismus wurde das Amts- und Gerichtsgefängnis zu einem integralen Bestandteil des NS-Repressionsapparates: Von 1933 bis 1945 wurde es Gerichtsgefängnis für politisch und ‘rassisch‘ Verfolgte des NS-Regimes und von 1934 bis 1944 war es Sitz des NS-Erbgesundheitsgerichtes, das rund 4.000 Frauen und Männer zur Zwangssterilisation verurteilte. Am 27. April 1945 wurden die restlichen Gefangenen von der Roten Armee befreit. Nach 1945 diente das Haus als Untersuchungs- und Haftanstalt für politische Gefangene. In Folge der Friedlichen Revolution wurde das Haus 1989 zu einem Ort der Demokratie und Sitz der Bürgerbewegungen. Im Jahr 1993 wurde es in eine Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewalt umgewandelt. Das Kulturministerium fördert die Gedenkstätte Lindenstraße in diesem Jahr mit 345.400 Euro.

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Ident-Nr
83
Datum
04.05.2021
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