Hauptmenü

‘Vom Haus des Terrors zum Haus der Demokratie‘

- Erschienen am 03.12.2019 - Presemitteilung 422
Zellentrakt ©dpa Ralf Hirschberger

Kulturministerin Manja Schüle hat heute in der Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße die Ausstellung ‘Vom Haus des Terrors zum Haus der Demokratie – eine fotografische Intervention‘ mit Bildern des Fotografen Bernd Blumrich anlässlich des 30. Jubiläums der Friedlichen Revolution eröffnet. Dabei würdigte sie die Gedenkstätte als authentischen und beeindruckenden Gedenkort. Die Gedenkstätte Lindenstraße ist ein besonderer Kristallisationspunkt der Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte: Erst im Herbst 1989 entließ das Ministerium für Staatssicherheit der DDR die letzten politischen Häftlinge – kurze Zeit später wurde aus dem ‘Haus des Terrors‘ ein ‘Haus der Demokratie‘. Diesen Prozess zeigen die Bilder des Fotografen Bernd Blumrich am authentischen Ort – und lassen so die Zeit des Umbruchs in den Jahren 1989/90 eindrucksvoll wiederaufleben. Die Ausstellung zeigt, dass es neben Leipzig und Ost-Berlin auch andere wichtige Schauplätze der Friedlichen Revolution gab: Die Lindenstraße ist einer der zentralen Gedenkorte in Brandenburg für die Überwindung der Diktatur. Mutige Menschen haben vor 30 Jahren dafür gesorgt, dass das Gefängnis zu einem Zentrum demokratischer Selbstorganisation wurde – sie erinnern uns daran, wie wichtig es ist, dass wir uns für eine freie Gesellschaft, für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz einsetzen.“

In der Ausstellung ‘Vom Haus des Terrors zum Haus der Demokratie – eine fotografische Intervention‘ werden 15 Bilder aus der Sammlung des Kleinmachnower Fotografen Bernd Blumrich an historischen Orten innerhalb des Gebäudekomplexes in der Lindenstraße zu sehen sein. Präsentiert werden Fotografien, die das Gebäude in der Phase des gesellschaftlichen und politischen Umbruchs von 1989 und der unmittelbaren Folgezeit zeigen. Die Bilder zeigen die ursprüngliche Nutzung der Räumlichkeiten und dokumentieren gleichzeitig den Umwandlungsprozess des ehemaligen Gefängnisses vom ‘Haus des Terrors‘ zum ‘Haus der Demokratie‘. Die Ausstellung läuft bis zum 03. Oktober 2020. Die Ausstellung wird vom Kulturministerium mit rund 6.000 Euro finanziell unterstützt. Weitere rund 6.000 Euro stellt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bereit. Das Ministerium fördert anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution in diesem Jahr landesweit rund 20 Projekte mit mehr als 100.000 Euro.

Die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße erinnert an Verfolgte der NS-Diktatur, der sowjetischen Besatzungsherrschaft sowie der SED-Diktatur, engagiert sich für politisch-historische Bildung und fördert Wissenschaft und Forschung in der Gedenkstätte. Das ehemalige Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße 54 wurde 1993 in eine Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewalt umgewandelt. Im Haus mit seiner wechselvollen Geschichte waren bis 1989 mehr als 170 Jahre lang Menschen inhaftiert, rund 55 Jahre diente das Haus als Untersuchungs- und Haftanstalt für politische Gefangene. In Folge der Friedlichen Revolution 1989 wurde das Haus zu einem Ort der Demokratie und Sitz der Bürgerbewegungen. Das Kulturministerium fördert die Gedenkstätte Lindenstraße in diesem Jahr mit 328.000 Euro.

Weitere Informationen: www.gedenkstaette-lindenstrasse.de

Abbinder

Ident-Nr
422
Datum
03.12.2019
Rubrik
PM , Kultur
Downloads