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Zukunft wird in Brandenburg gemacht

- Erschienen am 03.07.2020 - Pressemitteilung 143
Ministerin Schüle in der 'virtual reality suite' von Rolls Royce (Slider) ©Rolls-Royce

Forschungs- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle hat heute in Dahlewitz (Kreis Teltow-Fläming) Rolls-Royce Deutschland besucht. Im Anschluss würdigte sie das Unternehmen als wichtigen Partner des Landes bei zentralen Zukunftsthemen.

„Rolls-Royce in Dahlewitz ist das einzige internationale Unternehmen im Land, das in größerem Umfang Forschung in Brandenburg und mit Brandenburger Wissenschaftseinrichtungen betreibt. Besonders eng ist die Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Dabei geht es um zentrale Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und hybrid-elektrisches Fliegen. Damit ist Rolls-Royce ein zentraler Partner bei der Strukturentwicklung Lausitz, etwa mit dem University Technology Center und dem geplanten ‘Zentrum für Hybrid-elektrisches Fliegen‘.

Ministerin Schüle begrüßte bei ihrem Besuch auch die heutige Verabschiedung des ‘Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen‘.

„Das ist ein Meilenstein. Damit bekommen wir endlich Planungssicherheit, um Wissenschaft, Forschung und Kultur in der Lausitz weiter voranzutreiben. Von zentraler Bedeutung ist, dass es gelungen ist, das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus im Gesetz zu verankern. Es soll als Kern der Modellregion ‘Gesundheit Lausitz‘ aufgebaut werden. In dem Zentrum sollen Forschung, Lehre und Versorgung in neuartiger Weise unter Nutzung der Digitalisierung verknüpft und in einem ‘Reallabor‘ für digitale Gesundheitsversorgung umgesetzt werden. Zugleich sollen die Medizinerausbildung neu strukturiert und die Gesundheitsversorgung neu gedacht werden. Weitere Wissenschafts-, Forschungs- und Kultur-Projekte, die wir über das Strukturstärkungsgesetz finanzieren wollen, sind derzeit in der Vorbereitung. Damit wollen wir die Strukturentwicklung weiter befördern, die Zukunft der Region gestalten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort stärken.“

Ministerin Schüle weiter:

„Ich freue mich insbesondere, dass wir mit der Verabschiedung des Gesetzes jetzt schon den Startschuss für ein weiteres Forschungsinstitut in der Lausitz geben können: Das aus dem Gesetz finanzierte Institut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt wird zu emissionsarmen Flugantrieben forschen. Der Aufbau des Instituts ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz – der Bund und das Land Brandenburg bekennen sich damit auch zu Investitionen in eine zukunftsweisende Lausitzregion mit neuen Technologien. Und damit schließt sich auch wieder der Kreis zu Rolls-Royce: Beide werden zusammen mit der BTU an der Entwicklung alternativer Antriebstechniken, wie etwa dem hybrid-elektrischen Fliegen, forschen und so neue Perspektiven für den Industriestandort Brandenburg schaffen. Das Engagement von Rolls-Royce in Deutschland und die Entscheidung für das Strukturstärkungsgesetz haben nochmal deutlich gemacht: Zukunft wird in Brandenburg gemacht.“

Dr. Peter Wehle, Leiter Forschung und Entwicklung von Rolls Royce Deutschland:

„Die Entwicklung erstklassiger hybrid-elektrischer Antriebssysteme stellt für Rolls-Royce eine große Chance dar, die wir weltweit mit Nachdruck und Konzentration verfolgen. Wir danken der Landesregierung ausdrücklich für ihre anhaltende Unterstützung und freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Partnern APUS, der BTU Cottbus-Senftenberg und in Zukunft auch mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, hier in Brandenburg die Grundlagen für einen leiseren und nachhaltigeren Luftverkehr zu legen. Unser Standort Dahlewitz – eines der Zentren für die Weiterentwicklung von Hybridantrieben in unserem Konzern – wird damit weiter gestärkt.“

Ministerin Manja Schüle hat sich heute bei Rolls-Royce über die ‘Virtual Reality Suite‘ (hochmoderne Einrichtung für Simulation, Training und Entwicklung im virtuellen Raum) sowie das ‘Mechanical Test Operations Centre‘ (europaweit einmaliges Testzentrum zur Prüfung des mechanischen Verhaltens von Triebwerks-Komponenten während der Entwicklungs-, Produktions- und Betriebsphase) informieren lassen. Rolls-Royce ist ein weltweit führender Hersteller von Antriebssystemen. In Deutschland ist das Unternehmen seit 1990 mit eigenen Standorten präsent. Der Standort Dahlewitz ist das Kompetenzzentrum für Zweiwellentriebwerke im Konzern. Im Jahr 2014 wurde in Dahlewitz ein Entwicklungs-Prüfstand für zivile Großtriebwerke eröffnet, seit 2019 betreibt das Unternehmen ein Zentrum für Künstliche Intelligenz. Am Standort Dahlewitz sind etwa 2.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt.

Das im Strukturstärkungsgesetz verankerte DLR-Institut für emissionsarme Luftfahrtantriebe wird in Cottbus angesiedelt. Die künftig mehr als 100 Mitarbeiter*innen sollen sich vor allem auf alternative und elektrifizierte Triebwerke für den Verkehrsflugbetrieb konzentrieren. Ziel ist, den klassischen Luftfahrtantrieb durch ein flexibles, neuartiges Antriebssystem zu ersetzen, um perspektivisch zu einem klimafreundlichen Luftverkehr zu gelangen. Das Institut strebt unter anderem Kooperationen mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und mit Rolls-Royce Deutschland an. Die Einrichtung ist bereits das zweite DLR-Institut in der Lausitz. Bereits im Juli 2019 hat das DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse seine Arbeit aufgenommen.

Der Bund will die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen zusammen mit den Ländern bis zum Jahr 2038 beim Strukturwandel unterstützen:

  • Dazu wurde für die Jahre 2019 bis 2021 ein Sofortprogramm für die Braunkohleregionen aufgelegt, für das im Rahmen bestehender Bundesprogramme kurzfristig insgesamt 240 Millionen Euro bereitstehen.
  • Für die längerfristige Unterstützung des Strukturwandels hat der Bund das heute beschlossene ‘Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen‘ mit einem Finanzvolumen in Höhe von insgesamt 40 Milliarden Euro aufgelegt. Davon sollen bis 2038 jährlich mehr als 500 Millionen Euro nach Brandenburg fließen.

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Ident-Nr
143
Datum
03.07.2020
Rubrik
PM , Forschung
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