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Bücher mit Haltung in der Krise

- Erschienen am 03.07.2020 - Presemitteilung 145
Kinder lesen ©Pixabay

Kulturministerin Manja Schüle hat heute im neu eröffneten Kinderbuchmuseum in Kleßen (Landkreis Havelland) die Sonderausstellung ‘Wie im Bilderbuch?‘ im Rahmen des aktuellen Kulturland-Themenjahres ‘KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg‘ eröffnet.

„Die Ausstellung zeigt eindrücklich das Spannungsfeld von Kinderliteratur in der Realität der Nachkriegszeit. Vor 75 Jahren glich Deutschland einer Trümmerlandschaft. Flucht, Vertreibung, Hunger, Gewalt prägten das Leben der Menschen – eigentlich keine gute Zeit für Kultur. Aber es wurden Verlage gegründet, Kinderbücher veröffentlicht – und es entstanden Bücher mit Haltung, es entstanden Klassiker: Astrid Lindgren veröffentlichte ihr erstes Pippi Langstrumpf-Buch im Jahr 1945“, so Ministerin Schüle. „Die Ausstellung passt perfekt in dieses Kulturland-Jahr, in dem es darum geht, sich mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf unser Land und den individuellen Lebensschicksalen der Brandenburger*innen auseinander zu setzen. Mit dem Themenjahr wollen wir zur Diskussion über die historische, erinnerungskulturelle und demokratische Entwicklung der vergangenen 75 Jahre in Brandenburg anregen. Dazu gehört auch, an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft als Ursache für die Zerstörung Deutschlands und Europas, und die Ermordung unzähliger Menschen zu erinnern. Vor diesem Hintergrund hat auch Pippi Langstrumpf nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Wenn autoritäres Denken wieder zunimmt, totgeglaubte Schreckgespenster wiedererwachen, dann werden auch alte Bücher wieder wichtig.“

Die Ausstellung ‘Wie im Bilderbuch? Die Nachkriegszeit im Kinderbuch und in der Erinnerung‘ im neuen Kinderbuchmuseum im Havelland zeigt ausgewählte Kinderbücher der Nachkriegszeit aus Ost und West. Mit Beiträgen von Zeitzeug*innen gibt die Ausstellung zudem einen Einblick in den Kinderalltag der heutigen Eltern- und Großelterngeneration. Die Ausstellung läuft vom 08. Juli bis zum 31. Dezember 2020.

Das neu eröffnete Kinderbuchmuseum ist Teil des 2006 gegründeten Spielzeugmuseums im Havelland. Es gibt einen Überblick über 300 Jahre Kinderbuch-Produktion – angefangen beim ältesten, illustrierten Kinderbuch über die Jugendstilzeit bis in die 1960er Jahre. Die rund 200 Bücher stammen aus der insgesamt 1.000 Bände umfassenden Sammlung des Unternehmers und Schlossherren Hans-Jürgen Thiedig. Darunter ist auch das älteste illustrierte Kinderbuch ‘Die sichtbare Welt‘ aus dem Jahr 1712.

Das Kulturland-Themenjahr 2020 beschäftigt sich unter dem Titel ‘KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg‘ mit dem Kriegsende vor 75 Jahren und seinen Auswirkungen. Dabei nimmt Kulturland Brandenburg den Zeitraum von 1945 bis heute in den Blick und widmet sich den individuellen Lebensschicksalen, den Hinterlassenschaften des Krieges sowie dem durch die politischen Neuordnungen bedingten gesellschaftlichen Wandel in der brandenburgischen Geschichte. Ministerpräsident Dietmar Woidke ist Schirmherr der Themenjahre. Das Land unterstützt das diesjährige Programm mit rund 325.000 Euro.

Weitere Informationen:
www.kinderbuchmuseum-havelland.de
www.kulturland-brandenburg.de

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Ident-Nr
145
Datum
03.07.2020
Rubrik
PM , Kultur , Museum
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