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Förderung für Freie Theater wird um 100.000 Euro erhöht

- Erschienen am 03.01.2022 - Pressemitteilung 2
Freie darstellende Künste - Förderung

 Das Kulturministerium unterstützt die Freien Darstellenden Künste im Land Brandenburg in diesem Jahr mit insgesamt rund 1,64 Millionen Euro – das sind 100.000 Euro mehr als 2021. Kulturministerin Manja Schüle:

„Brandenburgs freie Theaterszene ist bunt, so bunt wie eine Patchworkdecke: Kein Stoff-Quadrat gleicht dem anderem – und jedes ein kleines Kunstwerk. So wie die Inszenierungen und Projekte der Freien Darstellenden Künste in unserem Land. Mit der Förderung unterstützen wir die offene und facettenreiche Szene, die mit ihrer innovativen und inspirierenden Arbeit nicht nur Kultur in die Städte, sondern auch in die ländlichen Räume bringt. Ich danke dem Landesverband Freie Darstellende Künste für sein Engagement und die großartige Zusammenarbeit! Ich finde, wir haben gemeinsam schon viel erreicht! Die Erhöhung der Landesförderung für die Freien Darstellenden Künste um 100.000 Euro auf rund 1,64 Millionen Euro für 2022 ist dafür ein hervorragendes Beispiel – damit die Patchworkdecke nicht ausbleicht, sondern bunt bleibt.“

Frank Reich, Geschäftsführer Freie Darstellende Künste Brandenburg e.V.:

„Unser Verband ist erfreut über die anerkennende Förderung durch das Land Brandenburg. Wir bedanken uns auch für die zusätzlichen Unterstützungen des Landes, des Bundes und der Kommunen, um durch die Pandemie zu kommen. Wir sind tatendurstig und gut gerüstet, um auch 2022 den Brandenburger*innen und ihren Gästen spannendes Theater in all seinen Facetten über das, was geschah, das, was gerade ist und das, was noch kommen kann, anzubieten.“

Die Förderentscheidung des Kulturministeriums basiert auf der Empfehlung einer externen Experten-Jury im Rahmen der Fördergrundsätze für die Freien Darstellenden Künste: Demnach erhalten 2022 acht Freie Theater insgesamt 930.000 Euro als projektbezogenen Jahreszuschuss. Vier davon erhalten erstmalig einen dreijährigen Förderbescheid (bis 2024): Theater des Lachens (Frankfurt /Oder), theater89 (Landkreis Uckermark), T-Werk (Potsdam) und fabrik Potsdam. Zudem werden im Jahr 2022 weitere Projekte von 13 Freien Theatern mit insgesamt 410.000 Euro gefördert.

Ergänzend stehen 252.000 Euro aus dem Fonds Festivals/Tanz für die Internationalen Tanztage Potsdam (126.000 Euro), das Theaterfestival UNIDRAM Potsdam (96.000 Euro) sowie das TANZPAKT-Projekt von fabrik moves Potsdam (30.000 Euro) zur Verfügung. Mit weiteren 50.000 Euro werden Gastspiele und Koproduktionen gefördert.

Überblick über die Jahresförderung der Freien Darstellenden Künste:

  • Theater des Lachens, Frankfurt (Oder), Fördersumme 160.000 Euro: Das einzige professionelle Puppentheater in Brandenburg hat sich seit 30 Jahren ein vielschichtiges, bundesweites und internationales Netzwerk innerhalb der Kinder- und Jugendtheaterszene erarbeitet. Das Theater des Lachens plant fünf Inszenierungen pro Spielzeit. > www.theaterdeslachens.de   
  • Theater89, Nordwestuckermark (Landkreis Uckermark), 150.000 Euro: Seit mehr als 30 Jahren entstehen Produktionen auf hohem künstlerischen Niveau, oft mit lokalen und regionalen Partnern. Für 2022 ist Lessings ‘Minna von Barnhelm‘ als Auftakt eines Zyklus‘ berühmter Komödien mit der AG ‘Städte mit historischen Stadtkernen‘ vereinbart. In Kooperation mit dem Kulturamt des Landkreises Oder-Spree wird das 2020 gestartete Projekt ‘theater 89 geht LOS – ein FlussTheaterSpektakel‘ fortgesetzt. > www.theater89.de 
  • T-Werk, Potsdam, 150.000 Euro: Als Produzent und Veranstalter ist das T-Werk wichtiger Bestandteil des Kulturstandortes Schiffbauergasse. Das Programm mit jährlich rund 250 Veranstaltungen setzt sich aus Eigenproduktionen, Gastspielen und Koproduktionen zusammen. Darunter befinden sich überregional ausstrahlende Veranstaltungen wie die Schirrhofnächte, das internationale Theaterfestival UNIDRAM oder die ‘Lange Nacht der Freien Theater‘. > www.t-werk.de
  • fabrik Potsdam, Potsdam, 160.000 Euro: Die fabrik Potsdam ist ein Leuchtturm der zeitgenössischen Tanzszene. Künftig sollen die Partnerschaften lokal, regional und international ausgebaut werden. Zusätzlich zu den bisherigen Aktivitäten soll die Brandenburger Tanzinitiative als nachhaltige Struktur geschaffen werden. Die Vision eines choreografischen Zentrums – ein Ort für Produktion, Aufführung und Vermittlung – ist bereits umgesetzt worden. > www.fabrikpotsdam.de
  • Ton und Kirschen Wandertheater, Werder/Havel (Landkreis Potsdam-Mittelmark), 130.000 Euro: 2022 feiert die Theatergruppe ihr 30-jähriges Bestehen. Ton und Kirschen treten mit Literatur, die jeder kennt, in Brandenburg und darüber hinaus auf. Ihre Popularität besteht unter anderem darin, im Spiel den großen Weltenlauf zu beobachten. Ton und Kirschen sind Vorreiter für erfolgreiches Theater im ländlichen Raum und Vorbild für andere Theatergruppen. > www.tonundkirschen.de
  • Theater Poetenpack, Potsdam, 70.000 Euro: Unter dem Spielplanmotto ‘Noch mal davongekommen – Berichte aus dem Provisorium‘ will das Theater seine neue Spielstätte in der Zimmerstraße fest etablieren. Mit zwei Neuproduktionen und vier Wiederaufnahmen möchte das Ensemble erkunden, wie die Gemeinschaft und jede/r Einzelne mit katastrophalen Ereignissen, mit Ängsten und Zwängen umgeht. > www.theater-poetenpack.de
  • Kanaltheater, Eberswalde (Landkreis Barnim), 70.000 Euro: Das Kanaltheater geht – nicht erst seit Corona – kreativ mit digitalen Formaten um und entwickelt partizipative und innovative Theaterformen. In der Bearbeitung von Themen wie Diversität, Klimawandel und Globalisierung und in der Entwicklung einer offenen, kreativen Theaterform ist das Kanaltheater beispielhaft. Neben einem Stamm von regelmäßig auftretenden Künstler*innen wird gezielt Kontakt zu Mitspieler*innen, unter anderem mit Migrationshintergrund, aufgebaut. > www.kanaltheater.de
  • Theater Comédie Soleil, Werder/Havel (Landkreis Potsdam-Mittelmark), 40.000 Euro: Das Programm des Theaters, zugeschnitten auf Lebenserfahrungen und -alltag der Zuschauer in Werder/Havel und Umland, erreicht bei Gastspielen auch Publikum in Brandenburg und darüber hinaus. Stücke mit Regionalbezug und Auseinandersetzungen mit gesellschaftlich relevanten Themen stehen im Mittelpunkt. Comédie Soleil ist ein Zentrum des kulturellen Lebens im Ort und wird von viel bürgerschaftlichem Engagement getragen. > www.comediesoleil.de

Überblick über die Projektförderung der Freien Darstellenden Künste:

  • Neues Globe Theater, ‘Max und Moritz‘, Potsdam, Fördersumme 17.000 Euro: Das Neue Globe Theater wendet sich mit der Inszenierung ‘Max und Moritz‘, nach einer Stückvorlage des preisgekrönten Autors Bernhard Studlar, erstmals an Kinder zwischen sechs bis zwölf Jahren. Dabei folgt das Theater weiter seinem Anspruch, gesellschaftlich relevante Kunst zu machen. > www.neuesglobetheater.de
  • Kultur pflanzen e.V., ‘Die rote Zora‘, Dahme/Mark (Landkreis Teltow-Fläming), 18.000 Euro: Flunker Produktionen bearbeitet mit ‘Die rote Zora und ihre Bande‘ nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held einen bewährten Stoff für junges Publikum. Als Stück für den öffentlichen Raum ermöglicht es einen niedrigschwelligen Zugang zu Theater und das gemeinsame, generationenübergreifende Aufführungserlebnis. > www.kulturbluetenfestival.de/kultur-pflanzen-e-v
  • KOMBINAT, ‘Kurzschluss‘, Potsdam, 35.000 Euro: Mit dem neuen Stück untersucht das Künstler*innen-Kollektiv erneut das Verhältnis von Mensch und Maschine im Theater. Die geplante Aufführung, eine Koproduktion mit dem Potsdamer T-Werk, bündelt Tanz, Licht, Sounds und das Faszinosum neuer Technik. Und fragt: Hat die Kunstform Theater, in und nach der Pandemie sowie im Zeitalter des Digitalen, eine Zukunft? > www.kombinat-tanz-film.de
  • theater.land, ‘Jahrmarkt Europa!‘, Werder/Havel (Landkreis Potsdam-Mittelmark), 30.000 Euro: Literarische Vorlage für die neue Inszenierung ist der 1925 erschienene ‘Europa Almanach‘, eine kontrastreiche Sammlung von zeitgenössischen Texten, Malerei, Musik und Film. Vorgesehen ist, die Stimmen von einst mit dem performativen Nachdenken darüber zu verbinden, ‘was Europa damals bedeutete, was es heute sein soll‘. > www.theater.land
  • Traumschüff, ‘Wieder im Fluss – Theater, das zuhört‘, Oranienburg (Landkreis Oberhavel), 40.000 Euro: Als gemeinnützige Theatergenossenschaft bespielt das Traumschüff seit 2017 vom Wasser aus den ländlichen Raum Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Gezeigt werden Stücke, die nach Recherchen und Begegnungen vor Ort entstehen. Als weitere Spielstätte fungiert seit 2020 das ‘Theater im Werk‘, eine Halle im Oranienburger ‘Oranienwerk‘. Ausgebaut werden soll das Format der ‘offenen Bühne‘, bei dem sich Laien und Profis zum Austausch und Präsentieren treffen. > www.traumschueff.de
  • Ars momento e.V., ‘Klänge der Lausitz‘, Cottbus, 30.000 Euro: In diesem Projekt macht der Verein mit der Tanzkompanie ‘golde g‘ Klanglandschaften der Lausitzer sicht- und hörbar. Auf Basis von Interviews wird ein Klangteppich komponiert, der in eine Choreographie münden wird. Gespielt und getanzt wird an verschiedenen Orten in der Lausitz. Damit geht das Projekt vom Erleben der Bevölkerung aus, fängt die Geschichte und Veränderung dieser Region ein und will diese zurück in einen lebensechten Erfahrungsraum bringen. > www.ars-momento-cottbus.de
  • Laura Heinecke & Company, ‘Schwingungen‘, Potsdam, 35.000 Euro: Die Recherche-Erkenntnisse der Choreografin Laura Heinecke zu Eigenschaften und Phänomenen akustischer, optischer und somatischer Schwingungen fließen in die Entwicklung des neuen Tanzstückes ein. Die Vernetzungen mit Koproduzenten in Freiburg und Kassel erweitern den Aktionsradius der renommierten Brandenburger Kompanie. > www.lauraheinecke.blogspot.com
  • Theater NADI, ‘Abenteuer eines Wassertropfens‘, Potsdam, 15.000 Euro: Mit dem neuen Maskentheaterstück entwickelt Theater NADI sein mobiles Spielangebot für Kinder und Erwachsene weiter. Der Kreislauf des Wassers in der Natur wird spielerisch verbunden mit den großen ökologischen Zusammenhängen. NADI verbindet seit langem Sprache mit Objekttheater, Gesang und Tanz. Geplant sind viele Aufführungen im Land, auch an Schulen und Kitas. > www.theater-nadi.de
  • Die Andere Welt Bühne, ‘Liebe Macht Tod/ Effi Briest/ Unvergessen‘, Strausberg (Landkreis Märkisch-Oderland), 50.000 Euro: Mit den Stücken ‘Liebe Macht Tod‘ von Thomas Brasch, ‘Effi Briest‘ von Theodor Fontane und dem Recherchestück ‘Unvergessen‘ kann die Strausberger Kulturstätte ‘Wasserwerk‘ das gesamte Jahr bespielt werden. Die Andere Welt Bühne verbindet in ihren Inszenierungen Film- und Videokunst mit choreografischen Elementen und klassischem Theater. > www.wasserwerk-theater.com
  • Temnitzkirche e.V., Theatersommer Netzeband 2022, Netzeband (Landkreis Ostprignitz-Ruppin), 30.000 Euro: Im Ort hat sich seit mehr als 25 Jahren ein viel beachtetes Kulturfestival entwickelt. Im Mittelpunkt der Planung für 2022 steht die Produktion ‘Metropolis‘, basierend auf dem Kinoklassiker von 1927, bei der gegenwartsbezogene Aspekte im Fokus stehen sollen. Erneut wird in der in Netzeband entwickelten Form des Masken-Synchron-Theaters gespielt, das Jugendlichen aus Neuruppin und dem Umland ermöglicht, gemeinsam mit Profi-Schauspieler*innen an Stückentwicklung und Aufführungen zu arbeiten. > www.netzeband-kultur.de
  • Theater am Rand, ‘Trilogie am Rand‘, Oderaue (Märkisch-Oderland), 50.000 Euro: 2022 setzt sich das Theaterteam mit aktuellen Fragen einer Gegenwartspositionierung und den damit verbundenen Unwägbarkeiten auseinander. Dieser Ausblick in die Zukunft bezieht sich auf die Aufklärung und auf die Liebe zu den Künsten, um die Geschichten unserer Umwelt zu spiegeln. > www.theateramrand.de
  • Maren Strack & Johann Lorbeer GbR, ‘Inkarnation‘, Birkenwerder (Landkreis Oberhavel), 30.000 Euro: Maren Strack entwirft Performancekleider, die als installative Kostüme eigene Bewegungssprachen erschaffen. Im Vorfeld stehen Recherchen zur Materialauswahl, deren Anwendung und Belastbarkeit sowie eine kulturhistorische Einordnung. Wie sich etwa ein Altägyptischer Faltenwurf zum Gotischen Blech verhält, wird in ‘Inkarnation Maren Strack 3000 BC, 1400 AD, 1922 AD, 2120 AD‘ zu erleben sein – als ein Konzert in vier Akten. > www.maren-strack.de
  • teatreBlau, ‘Moving Rural Opera’, Potsdam, 30.000 Euro: Nach dem Motto ‘Raus aus dem Samtsessel, rein ins Leben‘ will teatreBlau die Gattung Oper mit einem mobilen Konzept neu entdecken. Klöster, Kulturhäuser, Ställe, Kirchen und Koppeln in der Brandenburger Fläche sollen mit modernen Bühnenkonzepten und digitalen Mitteln in Opernhäuser verwandelt werden – ein kulturpolitisch spannendes Vorhaben, das in Kooperation mit dem Prenzlauer Kammerorchester umgesetzt werden soll. > www.teatreblau.eu