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Hedwig-Bollhagen-Ausstellung stärkt Museumslandschaft -Kulturministerin Kunst eröffnet neue Bollhagen-Dauerausstellung am Standort des Ofen- und Keramikmuseums in Velten

- Erschienen am 02.07.2015

Kulturministerin Sabine Kunst hat heute in Velten (Landkreis Oberhavel) das neu errichtete Bollhagen-Museum mit der Dauerausstellung der Keramikkünstlerin Hedwig Bollhagen eröffnet. Sie würdigte in ihrer Rede die neue Dauer-Ausstellung als weitere wichtige Stärkung der brandenburgischen Museumslandschaft. „Mit dem neuen Hedwig-Bollhagen-Museum wird nicht nur eine herausragende Sammlung zeitlos schöner Keramik dauerhaft im Land Brandenburg zugänglich gemacht – es entsteht auch gemeinsam mit dem Ofen- und Keramikmuseum am Standort einer immer noch produzierenden Ofenfabrik ein Zentrum der brandenburgischen Keramik. Das sind gute Ausgangspunkte für die weitere kulturtouristische Entwicklung der Region. Ich freue mich, dass wir den Bau des Museums sowie die Ausstellung finanziell unterstützen konnten. Das Museum und sein Konzept passen perfekt in die kulturpolitischen Leitlinien des Landes: Sie stärken die regionale kulturelle Identität, kurbeln den Kulturtourismus an und fördern die kulturelle Bildung.“ Ministerin Kunst verwies in diesem Zusammenhang auch auf andere Ausstellungs-Höhepunkte in diesem Jahr. „In diesem Jahr locken vier spektakuläre Neu- oder Wiedereröffnungen von Museen Besucherinnen und Besucher an: Die Museen in Velten, Neuruppin, Neuzelle und Mühlberg präsentieren auf sehr eindrucksvolle Weise die historische, kulturelle, handwerkliche und religiöse Vielfalt Brandenburgs. Ich freue mich, dass es uns in den vergangenen Jahren gelungen ist, diese wichtigen musealen Standorte mit überregionaler Ausstrahlung infrastrukturell zu stärken – allein in die Sanierung der vier Museen und die Entwicklung der neuen Dauerausstellungen haben wir insgesamt rund 15 Millionen Euro investiert.“

Das Museum wird den künstlerischen Nachlass der Keramikerin Hedwig Bollhagen mit Unikaten, Mustern und Einzelstücken dauerhaft öffentlich präsentieren. Es wurde auf dem Gelände der 1872 gegründeten Ofenfabrik Schmidt, Lehmann & Co in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ofen- und Keramikmuseum Velten errichtet. Das Museum wird vom Förderverein Ofen-und Keramikmuseum Velten betrieben. Der künstlerische Nachlass Hedwig Bollhagens wird dem Museum als Leihgabe der Hedwig-Bollhagen-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur Verfügung gestellt. Die Errichtung und Ausstattung des Museums wurde vom Land mit insgesamt rund 900.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Darüber hinaus wurde die Ausstattung des Museums großzügig von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert.

Die 1907 in Hannover geborene Hedwig Bollhagen übernahm nach ihrer Ausbildung und ersten Berufserfahrungen 1934 die künstlerische Leitung der neu gegründeten HB-Werk­stätten für Keramik GmbH, ehemals Haël-Werkstätten für Künstlerische Keramik GmbH, im brandenburgischen Marwitz. Die HB-Werkstätten produzierten vor allem Gebrauchsgeschirr, Garten- und Baukeramik. Hedwig Bollhagen führte die Werkstätten auch nach 1945 bis zur Verstaatlichung im Jahr 1972 weiter. Bis zur Reprivatisierung im Jahr 1993 blieb sie künstlerische Leiterin, danach übernahm sie als Eigentümerin erneut die Leitung der Werkstätten bis zu ihrem Tod im Jahr 2001. Internationale Bekanntheit erlangte die Keramikkünstlerin durch ihr schlichtes, zeitloses Alltagsgeschirr. Ihr Nachlass wurde 2004 als bewegliches Denkmal in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen.

 

Hintergrund zu den Ausstellungs-Höhepunkten 2015:

Mit der Eröffnung des Museums „Mühlberg 1547“ im April wurde eines der wichtigsten Projekte in Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 abgeschlossen. Die Stadt Mühlberg/Elbe ist ein Erinnerungsort von europäischer Bedeutung: Die Niederlage des protestantischen Schmalkaldischen Bundes am 24. April 1547 gegen die verbündeten Armeen Kaiser Karls V. hatte gravierende Auswirkungen auf die Geschichte Mitteldeutschlands und Europas. Das neue Museum stellt Mühlberg in eine Reihe mit den bedeutendsten Stätten der Reformation, Wittenberg und Torgau. Das Land bezuschusste die Sanierung des Museums und die neue Dauerausstellung mit rund  785.000 Euro.

Im März öffnete das Museum „Himmlisches Theater“ im Kloster Neuzelle seine Pforten. In einem Erweiterungsbau des sanierten Kutschstallgebäudes wurde ein Museum für die barocken Neuzeller Passionsdarstellungen aus dem 18. Jahrhundert eingerichtet. Zwei der insgesamt 15 rund sechs Meter hohen Szenen, die „Kreuztragung Jesu“ und der „Judaskuss“, sind nun dauerhaft im neuen Bau zu sehen. Die gesamte Baumaßnahme wurde vom Land mit 8,9 Millionen Euro, darunter auch EU- und Bundes-Mittel, gefördert.

Bereits Ende Januar wurde das umgebaute Stadtmuseum Neuruppin eröffnet. Im sanierten Noeldechen-Haus, dem prächtigsten klassizistischen Wohnhaus der Stadt, und einem Erweiterungsbau ist seither eine völlig neue Dauerausstellung zu sehen, die sich Theodor Fontane, Karl Friedrich Schinkel, den Neuruppiner Bilderbogen und dem Thema Klassizistische Planstadt widmet. Das Land Brandenburg unterstützte den Umbau mit rund 4,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

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Datum
02.07.2015
Rubrik
PM