Mehr als drei Millionen Euro für regionale kulturelle Ankerpunkte
- Erschienen am - PresemitteilungKulturministerin Manja Schüle hat heute in Potsdam die acht ausgewählten regionalen kulturellen Ankerpunkte zur Stärkung der Kulturentwicklung im ländlichen Raum präsentiert. Mit dabei waren auch Kenneth Anders, Leiter des Oderbruch Museums Altranft, Eric Engelbracht, Vorstandsmitglied des Fördervereins Temnitzkirche e.V., sowie Nikola Schellenschmidt, Vorstandsmitglied der Theatergenossenschaft Traumschüff, die ihre Projekte vorstellten. Mit der Förderrichtlinie für Regionale Kulturelle Ankerpunkte legt das Kulturministerium erstmals ein ganz auf die Kulturentwicklung im ländlichen Raum gerichtetes Förderprogramm auf. Die kulturellen Ankerpunkte sind aus den Regionen heraus entwickelt worden. Das Land stellt dafür in den kommenden drei Jahren insgesamt 3,25 Millionen Euro bereit. Die ersten Ankerpunkte starten bereits im Oktober.
Kulturministerin Manja Schüle:
„Wir brauchen eine zukunftsfähige Kulturpolitik und Kulturförderung in und für Brandenburg. Die können wir aber nicht von Potsdam aus entwickeln. Dafür brauchen wir die Regionen mit ihren Erfahrungen, Stärken und Bedarfen. Ich bin überzeugt: Wandel gelingt nur gemeinsam. Deswegen haben wir 2020 regionale Kulturkonferenzen für die Erarbeitung einer neuen gemeinsamen Kulturstrategie gestartet. Und deswegen starten wir heute ein neues Förderprogramm zur Stärkung von Kultur in ländlichen Räumen, eng abgestimmt mit zahlreichen Kultur-Akteuren. Mit unserem Programm der regionalen kulturellen Ankerpunkte wollen wir dazu beitragen, dass sich lebendige Kulturorte aus den Regionen heraus entwickeln, vor Ort Strahlkraft entfalten und Akteurinnen und Akteure vernetzen. Mit dem Programm gehen wir bundesweit neue Wege: Statt kurzfristiger Projektförderungen garantieren wir eine Planungssicherheit über drei Jahre und statt kleiner Summen für Einzel-Projekte stellen wir große Summen bereit, um Strukturen vor Ort zu erproben und zu stärken. Die überaus zahlreichen großartigen Bewerbungen, die positiven Rückmeldungen und die große Unterstützung seitens der Kreise und Kommunen zeigen schon jetzt eindrucksvoll: Das Angebot der Vernetzung und der gezielten Entwicklung von Stärken, Schwerpunkten und Zukunftsmodellen ist passgenau auf die Bedarfe in den Regionen zugeschnitten und trifft den Nerv der Zeit. Ich bin überzeugt: So hat Kultur Zukunft.“
Kenneth Anders, Leiter des Oderbruch Museums Altranft:
„Das Oderbruch Museum Altranft versteht sich als Kulturinstitution für Regionalentwicklung. Dass wir die damit verbundenen neuen Arbeitsweisen und Organisationsmodelle mit Unterstützung des Landes entwickeln können, ist eine große Ermutigung.“
Eric Engelbracht, Vorstandsmitglied des Fördervereins Temnitzkirche e.V.:
„So wie das Flüsschen Temnitz unser Amt als lebendiges Band durchfließt, braucht es die verbindende Wirkung der Kultur im ländlichen Raum. Die Etablierung dieses Ankerpunktes stärkt das Miteinander und ermöglicht kulturelle Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen.“
Nikola Schellenschmidt, Vorstandsmitglied der Theatergenossenschaft Traumschüff:
„Wir sind überwältigt, zu den ausgewählten kulturellen Ankerpunkten zu gehören und freuen uns, dass dieses Programm die Kultur im ländlichen Raum in den öffentlichen Fokus rückt und nachhaltig stärkt.“
Die acht regionalen kulturellen Ankerpunkte erhalten bis Ende 2024 jeweils jährlich 100.000 bis 150.000 Euro. Die Förderung ist auf einen Zeitraum von zunächst drei Jahren angelegt. Das Land übernimmt 80 Prozent der Projektkosten. Die Kofinanzierung von 20 Prozent kann von der kommunalen Seite, aber auch von Dritten erbracht werden. Bedingung für die Bewerbung waren ein qualifiziertes Konzept und eine positive Stellungnahme des zuständigen Landkreises. Die kulturellen Ankerpunkte sollen aus den Regionen heraus entwickelt und von dort getragen werden. Sie sollen über das klassische Verständnis von Kultureinrichtungen hinausgehen und insbesondere ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Akteure in die Angebote einbinden. Vorgaben für inhaltliche Schwerpunktsetzungen, Formate, Programme oder Aktivitäten wurden dabei nicht gemacht. Eine externe Fachjury hat die Anträge bewertet und Förderempfehlungen ausgesprochen. Eine Liste mit den ausgewählten Projekten findet sich in der Anlage.
Auf den im vergangenen Jahr gestarteten regionalen Kultur-Konferenzen sollen Themen und Herausforderungen der Brandenburger Kultur diskutiert und Lösungen entwickelt werden. Dabei geht es unter anderem um ehrenamtliches Engagement in der Kultur, Perspektiven für freie Künstler*innen, Kultureinrichtungen als Ankerpunkte, Digitalisierung im Kulturbereich und eine offensive ländliche Kulturpolitik. Das Förderprogramm Regionale Kulturelle Ankerpunkte setzt in den Konferenzen formulierte Wünsche und Anliegen bereits unmittelbar in die Tat um. Die Kulturkonferenzen werden in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH, Kulturland Brandenburg, durchgeführt.