Öffentlicher Dienst: Land ernennt Beamtenanwärter für neuen Studiengang „Öffentliche Verwaltung Brandenburg“
- Erschienen amErstmals seit mehr als 20 Jahren entsendet das Land Brandenburg wieder junge Menschen in ein Studium für den gehobenen allgemeinen Verwal-tungsdienst. 25 künftige Studierende erhielten heute ihre Ernennungsurkunden als Beamte auf Widerruf. In den kommenden dreieinhalb Jahren werden sie gemein-sam mit 40 weiteren Studierenden aus den Kommunen des Landes an der Tech-nischen Hochschule Wildau den Studiengang „Öffentliche Verwaltung Branden-burg" absolvieren. Der neue Studiengang führt zum Abschluss „Bachelor of Laws".
Die 25 Anwärterinnen und Anwärter des Landes erhielten ihre Urkunden während einer Feierstunde mit Wissenschaftsministerin Martina Münch und Innenminister Karl-Heinz Schröter. Schröter betonte: "Die vergangenen Jahre waren geprägt von Personalabbau und Haushaltskonsolidierung. Dabei ist unser Personal im Schnitt deutlich älter geworden. Deshalb müssen wir jetzt handeln. Der neue Studiengang ist ein Anfang. Hier werden Generalisten ausgebildet, die das Rückgrat einer jeden Verwaltung bilden. Dabei gibt es zugleich keine Laufbahn mit einer größeren fachlichen Verwendungsbreite - vom Ministerium über die Landesämter, die Landesbetriebe bis zu den Kommunalverwaltungen. Sie erwartet nach einem erfolgreichen Studium also eine interessante und vor allem auch sichere berufliche Perspektive."
Münch fügte hinzu: "Bei dem neuen dualen Studiengang sammeln die Absolventinnen und Absolventen bereits im Studium erste Praxiserfahrungen und erwerben neben dem Abschluss 'Bachelor of Laws' auch die Laufbahnbefähigung für den gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst. Für den neuen Studiengang stellen wir der TH Wildau drei Professorenstellen zur Verfügung. Um den Fachkräftebedarf auch in Zukunft weiter auszubauen. Für die Einrichtung einer Geschäftsstelle für das Duale Studium und die Entwicklung neuer dualer Studienangebote stellen wir jährlich zusätzlich eine Million Euro zur Verfügung."
Auf die 25 Plätze des Landes für den neuen Studiengang hatten sich mehr als 500 junge Menschen beworben. Die Bewerbungen kamen überwiegend von Abiturienten aus allen Regionen Brandenburgs.
In den kommenden Jahren soll die Zahl der Studienplätze des Landes für den Studiengang entsprechend der Bedarfe der Landesverwaltung angehoben werden. Nach derzeitigem Stand wird das Land im kommenden Jahr noch einmal 25 Anwärter ernennen, für das Jahr 2018 erfolgt ein erster Aufwuchs auf 35 Stellen. In den Folgejahren ist mit Blick auf die zunehmenden Altersabgänge in der Landesverwaltung von einem weiteren nachhaltigen Anstieg der Studienplätze auszugehen. Von 2019 an soll auch ein Ausbildungsangebot für den mittleren allgemeinen Verwaltungsdienst unterbreitet werden. Außerdem werden zusätzliche Studienangebote für Fachgebiete wie die Verwaltungsinformatik oder das Vermessungswesen angeboten oder entwickelt.
Im Studiengang "Öffentliche Verwaltung Brandenburg" werden mehrere der insgesamt sieben Semester in der Praxis absolviert. Die Studiengangebote umfassen rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Lehrinhalte. In der Vertiefungsphase werden den Studierenden Spezialisierungsmöglichkeiten geboten. Die Anwärter erhalten während des Studiums monatliche Bezüge von knapp 1.200 Euro brutto. Aufgabenfelder nach dem Studium sind u.a. Innere Sicherheit, Soziales, Gesundheits- und Verbraucherschutz, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Infrastruktur und Umweltschutz.
Die Bewerbungsphase für den nächsten Studienjahrgang im Wintersemester 2017/18 beginnt bereits Mitte September 2016. Interessierte können sich über die Internetseite www.studiengang-oevbb.brandenburg.de informieren und bewerben.