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Witaj trägt zum Erhalt der sorbischen/wendischen Kultur und Traditionen bei

- Erschienen am 01.03.2018

Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil hat heute in Cottbus/Chóśebuz als Beauftragte der Landesregierung für Angelegenheiten der Sorben/Wenden dem Sorbischen Schulverein zum 20-jährigen Bestehen des Witaj-Programms gratuliert. „Der Sorbische Schulverein hat mit seinem bilingualen Witaj-Programm in den vergangenen 20 Jahren Hunderte von Kindern in seinen Kitas in der sorbischen/wendischen Sprache ‘willkommen geheißen‘. Damit hat der Verein gemeinsam mit vielen Partnern maßgeblich die weitere sprachliche Revitalisierung des Sorbischen/Wendischen in der Niederlausitz befördert und dazu beigetragen, Geschichte, Sprache, Kultur und Traditionen der in der Lausitz lebenden Sorben/Wenden zu bewahren und bekannt zu machen – dafür danke ich Ihnen sehr herzlich. Die sorbische Kultur und Zweisprachigkeit sind gelebtes kulturelles Erbe und tragen als Alleinstellungsmerkmal im Süden Brandenburgs zur Attraktivität der Region bei.“

Die erste Witaj-Gruppe (Witaj: Sorbisch für Willkommen) wurde am 01. März 1998 im Cottbuser Stadtteil Sielow mit zwölf Kindern vom Sorbischen Schulverein gestartet. Die Kinder werden bei der zweisprachigen Früherziehung mittels Immersion an die sorbische Sprache herangeführt. Nach der Kita können sie bilingualen Unterricht an Grundschulen und später das Niedersorbische Gymnasium in Cottbus besuchen. Das Witaj-Programm wird heute an acht Kitas und sechs Grundschulen in Brandenburg angeboten. Zur Unterstützung und Begleitung des Programms wurde 2001 das WITAJ-Sprachzentrum gegründet.

Der Sorbische Schulverein wurde im Jahre 1991 nach dem Beispiel des Dänischen Schulvereins gegründet. Er vertritt die Interessen der Sorben/Wenden bei der zweisprachigen Vorschul- und Schulerziehung und ist Träger der beiden Witaj-Kitas ‘Mato Rizo‘ und ‘Villa Kunterbunt‘ in Cottbus. Der Schulverein ist Mitglied im Dachverband Domowina – Bund Lausitzer Sorben.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuent­wickeln. Das Land Brandenburg hat 2014 das Sorben/Wenden-Gesetz novelliert, um die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu schützen. Es unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk, über die auch der Sorbische Schulverein und das WITAJ-Sprachzentrum gefördert werden, mit jährlich 3,1 Millionen Euro.

Weitere Informationen: www.sorbischer-schulverein.de

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Datum
01.03.2018
Rubrik
PM