Land stärkt Lehrkräfte-Ausbildung
- Erschienen am - PresemitteilungWissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle, Bildungsminister Steffen Freiberg sowie Prof. Dr. Andreas Borowski, Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam, und Prof. Dr. Juliane Noack Napoles, Erziehungswissenschaftlerin und Leiterin des Studienganges zur Lehrerbildung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, haben heute in Potsdam ein Zehn-Punkte-Programm zur Stärkung der Lehrkräfte-Ausbildung präsentiert. Im Anschluss wurde gemeinsam mit Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH, und Andreas Pfeiffer, Bürgermeister der Stadt Senftenberg, die Werbekampagne für das Lehramtsstudium am Hochschulstandort Senftenberg im Rahmen der Image- und Standortmarketing-Kampagne ‘Die Lausitz. Krasse Gegend‘ gestartet.
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle:
„Der Lehrkräftemangel ist die größte bildungspolitische Herausforderung der kommenden Jahre. Deswegen haben wir im März bereits die ersten Pläne zur Einrichtung eines Lehramtsstudiums am Hochschulstandort Senftenberg vorgestellt – denn wir brauchen in der Lausitz nicht nur Medizinerinnen und Bahningenieure, sondern auch top ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Und deswegen legen wir jetzt mit einem Zehn-Punkte Programm zur Stärkung der Lehrkräftebildung in Brandenburg nach. Bildungsexperten fordern bundesweit eine flexiblere und praxisnähere Ausbildung – wir sind das erste Bundesland, das liefert: Ob Duales Masterstudium, Ein-Fach-Lehrkräfte, die bessere Verzahnung von Schulen und Universitäten, die Einführung der Berufsschullehrer-Ausbildung oder die verstärkte Ausbildung von Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern – wir nehmen alle Bereiche in den Blick. Unser Erfolgsrezept: Wir ziehen alle an einem Strang. Ich danke dem Bildungsministerium, der Universität Potsdam und der BTU Cottbus-Senftenberg für die hervorragende Zusammenarbeit! Klar ist: Unser 10-Punkte-Programm wird den Lehrkräftemangel in Brandenburg nicht von heute auf morgen beheben. Aber es ist ein Versprechen: Wir machen aus der Lehrerbildung in Brandenburg ein lernendes System – und wir halten das Tempo hoch.“
Bildungsminister Steffen Freiberg:
„Die Lehrerbildung bewegt sich auf allen Ebenen. Wir unternehmen jede Anstrengung, um genügend Lehrkräfte gewinnen zu können. Höhere Ausbildungskapazitäten an den Universitäten tragen maßgeblich dazu bei, im eigenen Bundesland gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer für unsere Grundschulen zu gewinnen. Der Lehramtsstandort in Senftenberg ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie wir in Brandenburg Aus-, Fort und Weiterbildung anders denken und gemeinsam mit allen Beteiligten neu gestalten, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Das Brandenburger System der Lehrerbildung wird qualitativ hochwertig und flexibel an den jeweiligen Bedarfen ausgerichtet und bundesweit wegweisend sein. Gut ausgebildete Lehrkräfte führen zu gutem Unterricht – darauf kommt es uns an.“
Prof. Dr. Andreas Borowski, Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam:
„Durch das Maßnahmenpaket des Wissenschafts- und Bildungsministeriums wird die Lehrkräftebildung im Land gestärkt. Wir als Universität Potsdam wollen auch unseren Beitrag dazu leisten. Besonders von der engeren Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Universität sowie zwischen dem im Neuaufbau befindlichen brandenburgischen Landesinstitut und der Universität erhoffen wir uns positive Auswirkungen auf die Lehrkräftebildung an der Universität, aber auch auf die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit, besonders im Interesse der brandenburgischen Schülerinnen und Schüler.“
Prof. Dr. Juliane Noack Napoles, Erziehungswissenschaftlerin und Leiterin des Studienganges zur Lehrerbildung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg:
„Der Studiengang Lehramt Primarstufe, der zum Wintersemester 2023/24 in Senftenberg startet, zielt auf die Vermittlung und Ermöglichung einer innovativen und zeitgemäßen Grundschulpädagogik. Erfahrungen, die Kinder in der Grundschule machen, prägen ihr weiteres Lernen und Leben – daher sind Grundschullehrkräfte wichtige Wegbereiter*innen und Wegbegleiter*innen. Um sie darauf vorzubereiten, ist an der BTU während des gesamten Studiums die Praxisorientierung wesentlich. Die Studierenden gehen bereits im ersten und zweiten Semester einmal pro Woche in die Schule, wobei die Schulpraxis und die universitäre Lehre reflexiv verzahnt werden. Die Studierenden sitzen nicht in Vorlesungen, in denen nur über alternative Lernformate geredet wird, sondern sie erfahren diese selbst in Lernwerkstätten und verbinden so Können und Wissen. Inhalte ansprechend und motivierend zu vermitteln, ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass die Studierenden in der Schule Inhalte ansprechend und motivierend vermitteln. Senftenberg ist sehr studierendenfreundlich. Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Studiengang an diesem Standort und den Praktika, die wir in unseren knapp hundert Partnerschulen anbieten, die Möglichkeit haben, junge Menschen in der Lausitz für die Lausitz auszubilden.“
Das Zehn-Punkte-Programm findet sich in der Anlage und ist unter www.mwfk.brandenburg.de sowie www.mbjs.brandenburg.de abrufbar. Die Kampagnenmotive können unter https://we.tl/t-4xsbM7Phtd heruntergeladen werden (Quelle: MWFK).
Die ersten Lehramtsstudierenden am BTU-Standort Senftenberg für die Fächerkombination Deutsch und Mathematik beginnen bereits im Wintersemester 2023/24 in Senftenberg ihr Studium. In den kommenden Jahren sollen das Studienangebot und die Zahl der Studienplätze deutlich ausgeweitet werden. Die Studien- und Prüfungsordnung liegen bereits vor, die ersten Professoren- und Mitarbeiter-Stellen sind besetzt. Für die Ausweitung der Kapazitäten der Lehrkräfteausbildung stehen in diesem Jahr zusätzlich rund 5,21 Millionen Euro und im kommenden Jahr rund 7,1 Millionen Euro bereit. Ein erheblicher Teil der Mittel wird für den Aufbau des Lehrkräftestudiums am Standort Senftenberg eingesetzt.
Weitere Informationen zum Studium gibt es unter www.b-tu.de/lehramt-primarstufe-bed.