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‘Kulturelle Teilhabe für Alle, mit Allen!‘

- Erschienen am 29.03.2023 - Presemitteilung 112
Kulturkonferenz Frankfurt (Oder)

Ministerin Manja Schüle hat heute die 6. Kulturpolitische Regionalkonferenz des Kulturministeriums unter dem Motto ‘Kulturelle Teilhabe für Alle, mit Allen!‘ in Frankfurt (Oder) eröffnet. Dabei betonte sie die Bedeutung kultureller Teilhabe für alle:

„Eine funktionierende Demokratie und eine offene Gesellschaft brauchen Kultur als öffentlichen Diskursraum, als Resonanzraum. Das bedeutet aber auch: Alle in diesem Raum müssen Gehör finden und mitreden können. Das meint ‘Kultur für alle, mit allen‘. Die Idee ist nicht neu: Das Schlagwort ‘Kultur für alle‘ ist seit 40 Jahren Teil der kulturpolitischen Diskussion. Und die Teilhabe an kulturellen Ressourcen ist sogar bereits seit 1948 weltweites Menschenrecht. Dennoch gibt es noch viel zu tun. Nicht immer schließen wir Menschen so offensichtlich aus wie durch die fehlende Rollstuhlrampe oder den hohen Eintrittspreis. Ob sich jemand willkommen fühlt, oder eher fehl am Platz, ist oft nicht sichtbar. In der heutigen Regionalkonferenz geht es darum, Sichtbarkeit für alle zu diskutieren und auszuloten, wie kulturelle Teilhabe konkret gelingen kann. Auch das gehört zwingend zu einer Kulturstrategie“, so Ministerin Schüle. „Klar ist: Eine zukunftsträchtige Kulturpolitik und Kulturförderung für das ganze Land können wir nicht von Potsdam aus entwickeln. Dafür brauchen wir die Regionen mit ihren Erfahrungen, Stärken und Bedarfen. Deswegen laden wir zu dezentralen Kulturkonferenzen vor Ort ein. Wandel gelingt nur miteinander. Wandel gelingt nur gemeinsam. Unser Ziel: Eine neue, gemeinsame Kulturstrategie für Brandenburg. Ich bin überzeugt: So hat Kultur Zukunft.“

Der Schwerpunkt der ganztägigen Kulturkonferenz in Frankfurt (Oder) drehte sich um die Frage, wie möglichst viele Menschen kulturelle Angebote nutzen und mitgestalten können. Es ging um physische Hürden, wie nicht barrierefreie Webseiten, um soziale Hürden, wie zu weite Wege zum nächsten Kulturort und um inhaltliche Hürden, weil das kulturelle Angebot nur einen Teil der Gesellschaft anspricht bzw. abbildet. Die aktuelle Kulturkonferenz hat in fünf Arbeitsgruppen übergreifende Fragestellungen und Themen rund um Konzepte von Diversität, Inklusion, Awareness sowie macht- und diskriminierungssensibler Kulturarbeit diskutiert und konkret auf Situationen und Beispiele, Ideen und Empfehlungen in Brandenburg heruntergebrochen.

An der Konferenz haben rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und der Wissenschaft sowie von regionalen Kulturverwaltungen, Kultureinrichtungen und Kulturverbänden teilgenommen. Darunter waren – neben Ministerin Dr. Manja Schüle – unter anderem der Frankfurter Oberbürgermeister René Wilke, die geschäftsführende Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Prof. Dr. Eva Kocher, die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg Dr. Doris Lemmermeier, die Projektkoordinatorin ‘Brandenburgische Museen ohne Barrieren‘ beim Museumsverband des Landes Brandenburg, Dr. Manuela Gander, der Gründer des politischen Kunstprojekts ‘Słubfurt‘, Michael Kurzwelly, sowie Dr. Thomas Renz vom Institut für Kulturelle Teilhabeforschung in Berlin.

Auftakt der Reihe war eine landesweite Kulturkonferenz des Ministeriums im Dezember 2020 unter dem Motto ‘Kultur hat Zukunft – Brandenburger Kulturpolitik nach Corona‘. Bisher haben regionale Kulturkonferenzen in Beeskow, Nauen, Schwedt, Eberswalde und Großräschen stattgefunden. Sie bilden die Grundlage für eine neue kulturpolitische Strategie des Landes. Der Prozess soll bis Anfang 2024 abgeschlossen werden.