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„Kultur ist lebensnotwendig“

- Erschienen am 25.08.2022 - Presemitteilung 272
Kulturkonferenz Eberswalde

Unter dem Motto ‘Kultur hat Zukunft‘ hat das Kulturministerium heute an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) seine Reihe regionaler Veranstaltungen zur Erarbeitung einer landesweiten Kultur-Strategie fortgesetzt. An der insgesamt sechsten Kulturkonferenz nahmen rund 100 Kulturakteure aus der Region teil. Schwerpunkt des heutigen Treffens war das Thema ‘Kultur und Klima – Ökologische Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgaben in der Kultur‘.

Kulturministerin Manja Schüle:

„Die aktuellen Krisen zeigen eindrücklich: Kultur ist weder Luxus, noch Selbstbeschäftigung, noch Freizeitspaß. Kultur ist lebensnotwendig – sie bringt Menschen zusammen und öffnet Diskursräume. Vor allem aber steht sie für elementare Überlebenskriterien in einer sich verändernden Welt: für Bildung und Motivation, Kreativität und Inspiration, Experimentier- und Risikofreude, Solidarität und Zusammenhalt. All diese Eigenschaften brauchen wir dringend bei der Bewältigung der Corona- und Energiekrise – und wir brauchen sie auch für die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels. Das Baumsterben in unseren Weltkulturerbe-Parks, die Waldbrände in allen Regionen des Landes, die Auswirkungen des Wassermangels – all das macht deutlich, wie wichtig es ist, Antworten auf zentrale Fragen zu finden: Welchen Beitrag können Kunst und Kultur bei der Transformation hin zu einer ökologisch nachhaltigen Zukunft leisten? Welche neuen Kooperationen können Kultureinrichtungen eingehen, bspw. mit Wissenschaftseinrichtungen? Wie können wir unser kulturelles Erbe vor dem Klimawandel schützen?“, so Ministerin Schüle. „Mir ist wichtig: Eine zukunftsträchtige Kulturpolitik und Kulturförderung für das ganze Land können wir nicht von Potsdam aus entwickeln. Dafür brauchen wir die Regionen mit ihren Erfahrungen, Stärken und Bedarfen. Deswegen laden wir zu dezentralen Kulturkonferenzen vor Ort ein. Wandel gelingt nur miteinander. Wandel gelingt nur gemeinsam. Unser Ziel: Eine neue, gemeinsame Kulturstrategie für Brandenburg. Ich bin überzeugt: So hat Kultur Zukunft.“

Umweltminister Axel Vogel:

„Die Themen Klimakrise, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind in Kultureinrichtungen fest verankert, was sich unter anderem in Handreichungen für den Klimaschutz vom Filmdreh über den Museums-, Kino- und Theaterbetrieb bis hin zu nachhaltigen Open-Air-Veranstaltungen zeigt. In ihrem eigenen Handeln und Konsumverhalten sind die soziokulturellen Einrichtungen Vorreiter – laut Mitgliederbefragung berücksichtigen 60 Prozent beim Einkauf Fair-Trade- und 75 Prozent regionale Produkte und Mehrwegverpackungen – das liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt bei Privathaushalten. Der Verein ‘ImPuls Brandenburg‘ hat in Zusammenarbeit mit unserem Umwelt- und Klimaschutzministerium Tipps für die nachhaltige und umweltgerechte Organisation von Musikfestivals erarbeitet. Die unter meiner Schirmherrschaft laufende Ökofilmtour bündelt als einziges deutsches Umweltfilmfestival Bildung für nachhaltige Entwicklung, soziale Fragen und Demokratieentwicklung. Und nicht zuletzt sind Bildung und Akzeptanz, Kultur und Kunst wichtige Themenfelder bei der Erarbeitung des Klimaplans und der Klimaanpassungsstrategie durch unser Haus.“

Auftakt der Reihe war eine landesweite Kulturkonferenz des Ministeriums im Dezember 2020 unter dem Motto ‘Kultur hat Zukunft – Brandenburger Kulturpolitik nach Corona‘. Auf den ersten drei regionalen Kultur-Konferenzen in Beeskow, Nauen und Schwedt wurden strategische Themen und Herausforderungen der Kultur in Brandenburg diskutiert und Lösungen entwickelt. Dabei ging es unter anderem um Kulturarbeit im ländlichen Raum, um digitale Transformation und Kulturelle Bildung. Anfang des Jahres fand eine zweite landesweite Kulturkonferenz in Potsdam statt. Die Kultur-Konferenzen bilden die Grundlage für eine neue kulturpolitische Strategie des Landes. Der Prozess soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen werden.

An der heutigen Eberswalder Kulturkonferenz nehmen haben Vertreter*innen aus den regionalen Kulturverwaltungen und Kultureinrichtungen, von Kulturverbänden sowie der Plattform Kulturelle Bildung teilgenommen. Zudem haben sich zahlreiche Projekte zum Thema ‘Kultur und Nachhaltigkeit‘ präsentiert, darunter die Wehrmühle Biesenthal, das Biorama Joachimsthal, die Mühlenbecker Klanglandschaften, das Barnim-Panorama Wandlitz, die BNE-Servicestelle aus Potsdam, das WIR!-Bündnis ‘region 4.0‘ der HNEE sowie blu:boks BRANDENBURG aus Friedland.