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Forum für ehrenamtliche Geschichtsarbeit

- Erschienen am 22.10.2023 - Pressemitteilung 438
Bewusstsein für die Geschichte der Region schaffen

Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow hat heute im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte den 17. Tag der brandenburgischen Orts- und Landesgeschichte eröffnet:

„Ehrenamtliche Ortschronisten, Denkmalpflegerinnen und Heimatforscher sind die Entdecker und Archivare der Vergangenheit vor Ort. Sie fügen dem großen Geschichtsmosaik wichtige regionalgeschichtliche Puzzleteile hinzu. Mit ihren Forschungen und Arbeiten füllen sie aber nicht nur Wissenslücken – fast wichtiger: Sie schaffen ein Bewusstsein für die Geschichte ihrer Region, ihrer Stadt, ihres Dorfes, sie stiften Identität und stärken das Miteinander. Genau deshalb haben wir auch in diesem Jahr eine neue Stelle bei der Historischen Kommission geschaffen: Mario Huth soll künftig die ehrenamtlichen Ortshistorikerinnen und -historiker gezielt bei ihrer Arbeit unterstützen. Und der Tag der brandenburgischen Orts- und Landesgeschichte ist einmal mehr eine großartige Gelegenheit, um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.“

Prof. Dr. Klaus Neitmann, Vorsitzender der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V.:

„Die Erforschung, Darstellung und Vermittlung der Geschichte brandenburgischer Regionen, Städte und Dörfer wird vornehmlich von ehrenamtlich tätigen Ortshistorikern und Ortshistorikerinnen getragen. Sie ermöglichen es durch ihre Arbeit der Bewohnerschaft und den Gästen ihrer Gemeinden, sich zu vergegenwärtigen, wie der Ort mit seinen Besonderheiten im Laufe der Jahrhunderte zu dem geworden ist, was er heute ist. Die neugeschaffene ‘Beratungsstelle‘ soll sie in ihren Tätigkeiten mit fachlichen Empfehlungen unterstützen, ihren Gedanken- und Erfahrungsaustausch befördern und ihnen für ihre Vorhaben neue Anregungen vermitteln.“

Dr. Katalin Krasznahorkai, Kuratorische Leiterin der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte:

„Wir sind sehr froh, im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte seit 2005 einen Raum für Diskussionen und Austausch über brandenburgische Geschichten auch im Rahmen der jährlich stattfindenden Tagungen der Orts- und Landeschronisten zu bieten. Die Orts- und Landeschronisten sind von unschätzbarem Wert für Brandenburg, da sie die regionalen Geschichten mit immer neuen Erkenntnissen bereichern. Durch ihre unermüdliche Arbeit dokumentieren, bewahren und vermitteln sie das kulturelle Erbe Brandenburgs und tragen so zu einer dynamischen Erinnerungskultur bei. Ihr Engagement ermöglicht es, generationsübergreifendes Wissen zu bewahren und schafft eine tiefere Verbundenheit mit unserer Identität und Geschichte. Sie sind die Stimme der lokalen Gemeinschaften und tragen maßgeblich dazu bei, unsere Geschichte(n) lebendig zu halten.“

Der 17. Tag der brandenburgischen Orts- und Landesgeschichte wird von der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V. in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte veranstaltet und richtet sich an Ortschronisten und Mitglieder von Heimatgeschichtsvereinen. Beim diesjährigen Treffen stellt sich erstmals Dr. Mario Huth öffentlich vor, der seit Mai Leiter der neu eingerichteten ‘Beratungsstelle für ehrenamtliche Geschichtsarbeit in Brandenburg‘ ist. Die Beratungsstelle wird vom Kulturministerium in diesem und im kommenden Jahr mit insgesamt 179.000 Euro gefördert. Bei der Veranstaltung können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen ersten Entwurf zu Aufgaben und Angeboten der Beratungsstelle diskutieren und sich über die Umsetzung ortsgeschichtlicher Forschungsarbeiten austauschen. Auf dem Programm steht zudem ein Vortrag über ein zentrales Thema aus der brandenburgischen Ortsgeschichte des 19. Jahrhunderts: Die so genannten Separationen, die aus der ‘Bauernbefreiung‘ und ihrer klaren Scheidung von bäuerlichem und gutsherrschaftlichem Besitz folgten.

Weitere Informationen: www.gesellschaft-kultur-geschichte.de