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Synagoge in Potsdam nimmt Formen an

- Erschienen am 21.02.2022 - Pressemitteilung 44
Synagogen- und Gemeindezentrum Potsdam

Der Bau der Synagoge Potsdam geht voran: Nach der Grundsteinlegung am 08. November 2021 konnte jetzt mit dem Gießen der Kellerdecke das Kellergeschoss fertig gestellt werden. Dabei wurde auch bereits das Mikwe-Becken (jüdisches Tauchbad) im Keller errichtet. Damit konnte der erste Bauschritt schneller als geplant umgesetzt werden. Als nächster Schritt werden die Wände des Erdgeschosses montiert. Sobald diese errichtet sind, kann die darüber liegende Decke betoniert werden. Die Landesregierung errichtet in Zusammenarbeit mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) auf dem Gelände in der Schloßstraße 1 in Potsdam bis 2024 ein Synagogen- und Gemeindezentrum. Das Land finanziert den Bau mit rund 13,7 Millionen Euro.

Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle:

„Im Sommer 2021 haben wir mit der ZWST die Vereinbarung für den Bau eines Synagogen- und Gemeindezentrums unterzeichnet, im November haben wir den Grundstein gelegt – und jetzt ist bereits der Keller fertig. In den kommenden Wochen werden die Potsdamerinnen und Potsdamer das Wachsen der Synagoge live mitansehen können. Und sind sicher genauso gespannt wie ich auf den fertigen Bau. Ich freue mich schon auf das Richtfest im Herbst. Die Errichtung der Synagoge ist ein sichtbares Symbol dafür, dass jüdisches Leben in Potsdam wieder dort präsent und sichtbar sein wird, wo es hingehört: im Herzen der Stadt, in unserer Mitte.“

Abraham Lehrer, Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland:

„Drei Monate nach der feierlichen Grundsteinlegung sehen wir in diesen Tagen die Fertigstellung des untersten Geschosses. Die gute Zusammenarbeit und zielorientierte Arbeit des Brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen, des Architektenbüros Haberland, der bauausführenden Unternehmen und der ZWST tragen maßgeblich zum erfolgreichen Baufortschritt bei. Der seitens der ZWST eingesetzte Baukoordinator stärkt die effektive Kommunikation der am Bauvorhaben Beteiligten. Der lang ersehnte Wunsch der jüdischen Gemeinschaft Potsdams nach einem Gemeindezentrum mit Synagoge kommt mit großen Schritten näher. Als Treuhänderin übernehmen wir die Trägerschaft über das Zentrum für die ersten Jahre. Deshalb stehen wir bereits heute in aktivem Austausch mit ortsansässigen jüdischen Gemeinden und gestalten das zukünftige Gemeindezentrum als Heimat für alle Juden und Jüdinnen in Potsdam. Viele Aktivitäten sind bereits vorgesehen und können im neu gestalteten Gemeindezentrum realisiert werden. Die Synagoge und das Gemeindezentrum werden das jüdische Leben in Potsdam und im Land Brandenburg vielfältig stärken.“

Gerit Fischer, Technische Geschäftsführerin des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen (BLB):

„Die Bauaufgaben an der neuen Potsdamer Synagoge sind sehr anspruchsvoll. Auf einem zentralen innerstädtischen kleinen Grundstück errichten wir ein Gebäude mit hohen Sicherheitsanforderungen. Wir sind sehr stolz, dass die von uns koordinierten Bauarbeiten aktuell sogar vor dem Zeitplan liegen und es bisher keine Verzögerungen durch die Omikron-Variante des Corona-Virus gab.“

Mit der im Juni 2021 unterzeichneten Vereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und der ZWST wurde die Grundlage für den Bau des Synagogen- und Gemeindezentrums in Potsdam geschaffen. Grundlage für den Bau ist der Entwurf des Berliner Architekten Jost Haberland. Der BLB übernimmt die Bauausführung als Landesbaumaßnahme. Die ZWST übernimmt als jüdischer Kooperationspartner die Begleitung des Planungs- und Bauprozesses. In dieser Funktion legt sie Bedarfe dar, genehmigt das Raumprogramm, billigt die Innenraumgestaltung und begleitet die Arbeit des BLB. Die ZWST hat dafür den Hamburger Ingenieur Andreas Lenz als Ansprechpartner benannt. Das Gebäude wird nach Fertigstellung in eine vom Land zu diesem Zweck zu errichtende rechtlich unselbständige Stiftung eingebracht. In den ersten drei Jahren nach Fertigstellung des Gebäudes wird die ZWST als Treuhänderin die Trägerschaft des Zentrums übernehmen. Danach soll der Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg das Synagogen- und Gemeindezentrum als Träger übernehmen. Das Land unterstützt die ZWST bei der Betreibung des fertigen Synagogenzentrums künftig mit jährlich bis zu 650.000 Euro.