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Bundesverdienstkreuz für Professor Hans-Wolfgang Hubberten

- Erschienen am 29.11.2021 - Presemitteilung 373
Hans-Wolfgang Hubberten (links) und Michail Grigoriew ©Alfred-Wegener-Institut

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle hat heute in Potsdam im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse an Prof. Dr. Hans-Wolfgang Hubberten, den ehemaligen Leiter der Potsdamer Forschungsstelle des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), übergeben. Ministerin Schüle lobte dabei die Leistungen des emeritierten Professors:

„Brandenburg hat zwar keine Permafrostböden, dafür aber die exzellentesten Permafrost-Forscher: Unter Prof. Hubberten hat sich das Alfred-Wegener-Institut am Potsdamer Standort eine herausragende Position in der internationalen Wissenschafts-Gemeinschaft erarbeitet. Hans-Wolfgang Hubberten ist maßgeblich daran beteiligt gewesen, die Klimaforschung auf dem Potsdamer Telegrafenberg voranzubringen. Er gehört zu den verdienstvollsten Wissenschaftlern der Nachwendezeit in Brandenburg und zu den wesentlichen Wegbereitern der deutsch-russischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der ganzjährig gefrorenen Landschaften. Mit gemeinsamen Arktis-Expeditionen, gemeinschaftlich betriebenen Observatorien und Laboren sowie einem regen Austausch des wissenschaftlichen Nachwuchses liefern beide Wissenschaftler einen zentralen Forschungsbeitrag zu einer der großen gesellschaftlichen Herausforderungen und tragen mit ihrer Arbeit zudem zur Völkerverständigung bei. Dafür gibt es völlig verdient das Bundesverdienstkreuz!“

Seit mehr als 25 Jahren arbeiten Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts und des Melnikow-Instituts für Permafrostforschung in Jakutsk an der Erforschung der sibirischen Permafrostlandschaften. Für ihre langjährigen Verdienste um den Ausbau der deutsch-russischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Klimaforschung erhalten Prof. Dr. Hans-Wolfgang Hubberten und Prof. Dr. Mikhail Grigoriew, stellvertretender Direktor des Melnikow-Permafrostinstituts, das Bundesverdienstkreuz. Ein gemeinsamer Festakt kam wegen der pandemiebedingten Reisebeschränkungen nicht zustande. Bereits am 06. Oktober hatte der deutsche Generalkonsul für Sibirien, Bernd Finke, Mikhail Grigoriew in Jakutsk die Auszeichnung überreicht. 

Im Fokus der 1992 gegründeten Potsdamer Forschungsstelle des Alfred-Wegener-Instituts stehen unter anderem geowissenschaftliche Studien in den Periglazialgebieten am Rand der Inlandseise sowie in den Permafrostregionen. Die Wissenschaftler*innen führen Expeditionen in die Antarktis und Arktis durch. Sie widmen sich verstärkt der Arktisforschung – insbesondere den Dauerfrostgebieten Sibiriens und der arktischen Inselgruppe Spitzbergen – da hier der Schlüssel zum Verständnis des Klimageschehens in Europa liegt. Das Land Brandenburg unterstützt das AWI mit jährlich rund 1,3 Millionen Euro.