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Startschuss für Mina-Witkojc-Preis/Myto Miny Witkojc 2024

- Erschienen am 12.11.2023 - Presemitteilung 470
Mina Witkojc Preis

Der Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow, startet die Ausschreibung für den Mina-Witkojc-Preis/Myto Miny Witkojc 2024.

„Mit dem Mina-Witkojc-Preis wollen wir deutlich machen: Sorbische/wendische Sprache und Kultur sind zentraler Teil der Lausitzer Identität und Heimat – und ohne sie schlicht nicht vorstellbar. Sorbisches/wendisches sprachliches Engagement trägt zum Erhalt einer bedrohten Kultur und Minderheit, zur Vielfalt in unserem Land und zur Zukunft der Lausitz bei. Wir hatten in den vergangenen Jahren mit der Witaj-Kindertagesstätte ‘Mato Rizo‘, dem Slawisten Manfred Starosta und dem Künstler Bernd Pittkunings beeindruckende Preisträger. Ich freue mich wieder auf großartige Bewerbungen!“

Mit dem mit 2.500 Euro dotierten Mina-Witkojc-Preis/Myto Miny Witkojc wird alle zwei Jahre eine Person, eine Personengruppe oder eine Institution ausgezeichnet, die bei der Anwendung, dem Gebrauch, der Vermittlung oder der Weiterentwicklung der sorbischen/wendischen Sprache – insbesondere des Niedersorbischen – Herausragendes leistet oder geleistet hat. Dabei sollen insbesondere persönliches Engagement, nachhaltige Leistungen und innovative Ansätze berücksichtigt werden. Vorschlagsberechtigt sind sowohl Kommunen im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden als auch Vereine und Verbände mit sorbischem/wendischem Bezug sowie die Mitglieder der Jury. Vorschläge für den vierten Mina-Witkojc-Preis können ab sofort bis zum 29. Februar 2024 im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur eingereicht werden. Der Preis wird im Sommer durch den Landesbeauftragten für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Staatssekretär Tobias Dünow, überreicht. Der erste Mina-Witkojc-Preis des Landes Brandenburg ging 2018 an das Team der ersten Witaj-Kindertagesstätte ‘Mato Rizo‘ in Cottbus-Sielow/Chóśebuz-Žylow. Der zweite Mina-Witkojc-Preis wurde 2020 an den 1941 in Jänschwalde/Janšojce (Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa) geborenen Slawisten Manfred Starosta verliehen. Den dritten Preis erhielt 2022 der Liedermacher und Kabarettist Bernd Pittkunings aus Cottbus/Chóśebuz.

Die 1893 in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) geborene und 1975 in Papitz/Popojce bei Cottbus/Chóśebuz gestorbene Mina Witkojc zählt zu den bedeutendsten Dichter*innen in niedersorbischer Sprache. Ihre Gedichte bringen eine enge Verbundenheit zu ihrem sorbischen/wendischen Volk und ihrer Heimat im Spreewald zum Ausdruck. Sie arbeitete unter anderem als Publizistin und Redakteurin für die niedersorbische Zeitung ‘Serbski Casnik‘ und für den sorbischen Buchkalender ‘Pratyja‘. 1964 erhielt sie den Ćišinski-Preis. In Burg/Bórkowy sind eine Grund- und Oberschule sowie die Bibliothek, in Cottbus/Chóśebuz eine Straße nach ihr benannt.

Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuent­wickeln. Das Land Brandenburg unterstützt die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit 3,9 Millionen Euro.

Weitere Informationen: https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/kultur/sorben-wenden/