Fontane-Literaturpreis 2025 für eine fabelhafte Geschichte über einen abenteuerlustigen Käfer

Kulturministerin Dr. Manja Schüle und der Neuruppiner Bürgermeister Nico Ruhle haben heute Abend in der Kulturkirche Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) mit dem Juryvorsitzenden Prof. Dr. Iwan-Michelangelo D’Aprile den mit 40.000 Euro dotierten Fontane-Literaturpreis an die diesjährige Preisträgerin Lisa Kränzler überreicht. Sie wurde für ihr Kunstmärchen „Mariens Käfer“ ausgezeichnet. Die Laudatio sprach Jörg Sundermeier, Gründer und Leiter des Verbrecher Verlages, den musikalischen Rahmen schufen die Band „Karl die Große“ und das „mueckenheimer trio“.

Kulturministerin Dr. Manja Schüle:

„Lesen bringt das Hirn in Schwung – das zeigen aktuelle Studien. Und das gilt selbstverständlich auch für die Lektüre von ‚Mariens Käfer‘! Wir zeichnen Lisa Kränzler für dieses so ungewöhnliche wie kunstvolle, so anspruchsvolle wie witzige Buch mit dem Fontane-Literaturpreis 2025 aus. Literatur, die so anders ist als alles, was man kennt: Eine fabelhafte Geschichte über einen abenteuerlustigen Käfer, addiert um bunte Erläuterungen und wilde Assoziationen. Ich bin sehr stolz auf den Fontane-Preis, den die Stadt Neuruppin und das Land Brandenburg gemeinsam ausloben – und der zu den renommiertesten und höchstdotierten Preisen in der deutschsprachigen Literatur gehört. Das Preisgeld versteht sich als Investition in die persönliche künstlerische Zukunft der Geehrten. Es soll Raum schaffen für Ideen, Erprobung, Weiterschreiben – 24 Monate lang. Ich bin gespannt, in welche Welten Lisa Kränzler uns mit ihrem nächsten Werk führen wird. Herzlichen Glückwunsch zum Fontane-Literaturpreis!“

Nico Ruhle, Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin:

„Ich wünsche Lisa Kränzler, dass ihr „Mariens Käfer“ viel Glück bringt und ihr die Sirenen, die sie in den kreativen Prozess rufen, mit dem Fontane-Literaturpreis zu weiteren Höhenflügen verhelfen. Ich bin daher gespannt, was wir weiterhin von ihr als Malerdichterin lesen und sehen werden.“

Lisa Kränzler, geboren 1983 in Ravensburg (Baden-Württemberg), studierte Freie Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und schloss 2010 mit Diplom ab. 2012 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Export A“. Es folgten „Nachhinein“ (2013), „Lichtfang“ (2014) sowie „Coming of Karlo“ (2019). Die Autorin lebt in Dresden. In ihrem mit dem Fontane-Literaturpreis ausgezeichneten Kunstmärchen „Mariens Käfer“ “ (Verbrecher Verlag, 2024) erzählt sie von einem Käfer, der sich nachts aus dem Paradies schleicht und allerlei Turbulenzen erlebt, eine lustige und gefühlvolle Geschichte, gespickt mit Fakten, Analysen und präziser Selbstbeobachtung. Am Samstag, den 07. Juni, um 11.00 Uhr, liest die Preisträgerin Lisa Kränzler im Rahmen der Fontane-Festspiele im Alten Gymnasium in Neuruppin aus ihrem Buch „Mariens Käfer“.
Weitere Informationen: www.verbrecherverlag.de/shop/mariens-kaefer/

Der seit 2019 alle zwei Jahre vergebene Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg hat mehrere Vorgänger. Er wurde erstmals von 1913 bis 1922 vergeben, unter anderen an Annette Kolb, Carl Sternheim und Alfred Döblin. Nach 1949 gab es zwei Fontane-Preise: Den Westberliner Preis erhielten unter anderen Peter Huchel, Günter Grass und Wolf Biermann. Den Preis des damaligen DDR-Bezirks Potsdam erhielten etwa Walter Kaufmann, Christa Wolf und Helga Schütz. Im Jahr 1994 wurde der Fontane-Literaturpreis von Theodor Fontanes Geburtsstadt Neuruppin neu gestiftet. Preisträger waren unter anderen Günter de Bruyn und Friedrich Christian Delius. Seit 2010 wurde er mit Unterstützung des Mäzens Dr. Hans E. Weber vergeben, etwa an Lutz Seiler, Moritz von Uslar und Christoph Ransmayr.

Mit 40.000 Euro gehört der Fontane-Literaturpreis zu den höchst dotierten Literaturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Die Auszeichnung soll in Würdigung Theodor Fontanes Autorinnen und Autoren unterstützen, ihren künstlerischen Weg erfolgreich fortzusetzen. 2019 ging der Fontane-Literaturpreis an Dr. Peggy Mädler, 2021 an Judith Zander und 2023 an Matthias Nawrat.

Weitere Informationen: www.fontanepreis.de