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Gedenken an die Opfer des Speziallagers Nr. 6

- Erschienen am 12.09.2019 - Pressemitteilung 332
Gedenkveranstaltung dpa Patrick Pleul

Wann: Samstag, 14. September, 14.00 Uhr

Wo: Gedenk- und Erinnerungsort Jamlitz, 15868 Jamlitz, Landkreis Dahme-Spreewald

Was: Kulturministerin Martina Münch hält anlässlich des 74. Jahrestages der Errichtung des sowjetischen Speziallagers Nr. 6 in Jamlitz eine Rede zum Gedenken an die Opfer. Die Gedenkveranstaltung wird von der Initiativgruppe Internierungslager Jamlitz ausgerichtet und findet zum 30. Mal statt.

Der sowjetische Geheimdienst NKWD errichtete ab Mai 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone zehn Speziallager, in denen überwiegend deutsche Zivilisten festgesetzt wurden. Das Speziallager Nr. 6 befand sich seit Mai 1945 zunächst in Frankfurt (Oder) und wurde im September 1945 auf das Gelände des früheren nationalsozialistischen KZ-Außenlagers Lieberose verlegt. Zu den Inhaftierten gehörten neben unbelasteten deutschen Zivilisten, sowjetischen und polnischen Staatsbürgern auch zahlreiche Funktionsträger der NSDAP und anderer NS-Organisationen. Bis zu seiner Auflösung im April 1947 wurden dort mehr als 10.000 Personen inhaftiert, rund 3.400 von ihnen starben an den katastrophalen Haftbedingungen sowie an Krankheit, Hunger, psychischer und physischer Entkräftung. Bei der Auflösung des Lagers wurden 1.000 Häftlinge in die Sowjetunion deportiert und 4.400 auf die Speziallager Mühlberg und Buchenwald verteilt. Nach der Auflösung des Lagers wurden die Baracken abgerissen und das Gelände teilweise mit Wohnhäusern überbaut.

Nach 1990 entstanden kleinere Gedenkorte an den bekannten Orten der Massengräber des Speziallagers. Im Juni 2003 wurden Freiluftausstellungen zum Speziallager Nr. 6 Jamlitz sowie zum KZ-Außenlager Lieberose eröffnet, die über die zweifache Geschichte des Lagers informieren. Im Außenlager Lieberose des KZ Sachsenhausen mussten zwischen 1943 und 1945 bis zu 10.000 Häftlinge, darunter überwiegend Juden, unter mörderischen Bedingungen Zwangsarbeit leisten, Tausende wurden ermordet. Die Dokumentations- und Gedenkstätte Jamlitz-Lieberose wird derzeit mit Unterstützung des Kulturministeriums erweitert.

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Ident-Nr
332
Datum
12.09.2019
Rubrik
PM , Termin , Gedenkstätte
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